Trump verteidigt saudischen Kronprinzen trotz anhaltender Kritik
US-Präsident Donald Trump hat den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman bei dessen jüngstem Besuch im Weißen Haus verteidigt und gegen anhaltende Kritik in Schutz genommen. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand erneut der Fall Jamal Khashoggi. Trump betonte, dass Khashoggi eine umstrittene Figur gewesen sei und der Kronprinz nichts von dem Mord gewusst habe. Zusätzlich verunglimpfte Trump den Arbeitgeber der fragenden Journalistin, ABC News, als "Fake News".
Jamal Khashoggi war ein angesehener Kolumnist der "Washington Post", bevor er im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde. US-Geheimdienste vermuten den saudischen Kronprinzen als Drahtzieher, während das Königshaus die Anschuldigungen bestreitet. Die Witwe Khashoggis, Hanan Elatr Khashoggi, kritisierte Trumps Aussagen scharf in einem Beitrag auf der Plattform X. Der Besuch des Kronprinzen wurde sowohl von Journalisten als auch Menschenrechtsaktivisten kritisch gesehen.
Trump lobte dennoch die Errungenschaften seines Gastes im Bereich der Menschenrechte und wertschätzte die langfristigen Investitionspläne Saudi-Arabiens in den USA, die sich laut Aussage des Kronprinzen auf eine Billion Dollar belaufen könnten. Inmitten des pompösen Empfangs, bei dem Kampfjets das Weiße Haus überflogen, hofft man nun auf Fortschritte im Nahostkonflikt.
Der Kronprinz signalisierte eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zu Israel unter der Bedingung einer Zweistaatenlösung, eine Forderung, die Israels Premierminister ablehnt. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch fordern von den USA eine klare Haltung zu den Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien, insbesondere angesichts der hohen Anzahl an Hinrichtungen in diesem Jahr.

