Investmentweek

Trump keilt gegen Putin – Neue Sanktionen nach Selenskyj-Treffen

26. April 2025, 20:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stellt Donald Trump überraschend klare Bedingungen an Russland. Sollte Moskau den Krieg nicht ernsthaft beenden wollen, kündigt der US-Präsident harte neue Maßnahmen an.

Trump stellt Russland offen infrage

Auf dem Rückflug von Rom, kurz nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, findet Donald Trump ungewöhnlich deutliche Worte: Wladimir Putin könnte gar kein echtes Interesse an einem Friedensschluss haben, so Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Die jüngsten Raketenangriffe auf ukrainische Städte und Dörfer stimmten ihn „nachdenklich“, schrieb der US-Präsident.

Es ist eine deutliche Kehrtwende. Jahrelang hatte Trump gegenüber Putin einen vergleichsweise moderaten Kurs verfolgt. Jetzt klingt es anders: Sollte Moskau weiter zögern, könnte Trump nicht nur Sanktionen verschärfen, sondern auch Sekundärsanktionen gegen Drittländer ins Spiel bringen – also gegen Staaten und Unternehmen, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen.

Selenskyj-Gespräch als Auslöser für Kurswechsel

Das Gespräch mit Selenskyj in Rom, das vom Weißen Haus als „sehr produktiv“ bezeichnet wurde, scheint den Ausschlag gegeben zu haben. Zwar lobte Trump die Fortschritte der Gespräche zwischen den USA und Russland, doch sein Vertrauen in Putins Verhandlungsbereitschaft ist offenbar erschüttert.

Trump schrieb auf Truth Social, dass Putin möglicherweise versuche, ihn „hinzuhalten“. Es müsse „anders“ mit Moskau umgegangen werden. Eine Aussage, die viele Beobachter aufhorchen ließ – zumal Trump bislang eher als möglicher Vermittler zwischen Russland und der Ukraine aufgetreten war.

Die Annexion der Krim bleibt ein Zankapfel: Während Trump die ukrainische Forderung nach Rückgabe als „lächerlich“ bezeichnet, pocht Selenskyj weiterhin auf die vollständige Wiederherstellung der ukrainischen Souveränität.

Krim-Frage bleibt heikles Thema

Trotz seiner schärferen Töne bleibt Trump in einem Punkt konsequent: Die Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine hält er weiterhin für eine „lächerliche Forderung“. Auch in Rom machte er klar: Wer wirklich Frieden wolle, müsse „realistische Kompromisse“ eingehen.

Für Wolodymyr Selenskyj bleibt dies jedoch eine rote Linie. Der ukrainische Präsident hat bislang kategorisch ausgeschlossen, auf die Krim oder andere von Russland besetzte Gebiete zu verzichten.

Russland bei Trauerfeier nur am Rande vertreten

Auffällig: Während Trump und Selenskyj in Rom Gespräche führten, blieb der russische Präsident der Zeremonie fern. Russland entsandte lediglich Kulturministerin Olga Ljubimowa.

Aus Moskau kamen anschließend gemischte Signale: Zwar zeigte sich der Kreml nach Gesprächen mit Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff grundsätzlich offen für Verhandlungen, stellte jedoch Bedingungen – etwa die Aufhebung des ukrainischen Dekrets, das direkte Gespräche mit Russland derzeit untersagt.

Sekundärsanktionen als neues Druckmittel

Mit der Androhung von Sekundärsanktionen verschärft Trump die Gangart deutlich. Solche Maßnahmen würden auch Länder wie China, Indien oder Brasilien unter Druck setzen, die bisher an wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland festhalten. Die USA könnten damit ein weit größeres internationales Echo erzeugen – allerdings auch erhebliche neue Spannungen.

Donald Trump bleibt bei seiner Linie: Kein bedingungsloses Entgegenkommen an Kiew, aber härtere Maßnahmen gegen Moskau, falls Putin keine echten Friedensschritte einleitet – ein riskanter Balanceakt im geopolitischen Machtpoker.

Erfahrungen aus dem Iran-Konflikt zeigen, wie wirksam, aber auch wie riskant Sekundärsanktionen sein können: Finanzströme werden gestört, Allianzen auf die Probe gestellt, wirtschaftliche Schäden weltweit in Kauf genommen.

Trumps Strategie: Deal oder Eskalation

Trotz aller Drohungen bleibt Trump seiner Logik treu: Ziel ist es, einen Deal zu erzwingen, nicht den Konflikt endlos in die Länge zu ziehen. Seine Bereitschaft, ukrainische Maximalforderungen als unrealistisch abzulehnen, passt ins Bild eines Präsidenten, der weniger auf Moral und mehr auf pragmatische Verhandlungen setzt.

Die Frage bleibt jedoch: Was passiert, wenn weder Putin noch Selenskyj bereit sind, Trumps Bedingungen zu erfüllen?

Politik
[InvestmentWeek] · 26.04.2025 · 20:00 Uhr
[0 Kommentare]
Bolsonaro nominiert Sohn als Präsidentschaftskandidaten
Brasília (dpa) - Der Sohn des inhaftierten brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro will im kommenden Jahr neues Staatsoberhaupt des südamerikanischen Landes werden und den linken Amtsinhaber Luiz Inácio Lula da Silva ablösen. Flávio Bolsonaro schrieb auf der Plattform X: «Mit großer Verantwortung bestätige ich die Entscheidung des größten politischen und moralischen Führers Brasiliens, Jair […] (03)
vor 1 Stunde
Afrikas werden zu Kohlenstoffschleudern: Wie ein ganzer Kontinent seine CO₂-Bilanz verändert
Afrikas Wälder befinden sich an einem kritischen Wendepunkt. Jahrzehntelang galten sie als zuverlässige Kohlenstoffsenken: dichte Regenwälder, weitläufige Feuchtgebiete und ausgedehnte Baumflächen entzogen der Atmosphäre CO₂ und banden den Kohlenstoff in Holz, Laub und Böden. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch, dass sich dieses Bild verändert. Satellitendaten, verstärkte Feldbeobachtungen und […] (00)
vor 8 Stunden
Das Starship der Raumfahrtfirma SpaceX
San Francisco (dpa) - Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX hat Investoren einem Medienbericht zufolge einen Börsengang in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Aussicht gestellt. Zugleich erwäge SpaceX, dass einige Mitarbeiter und frühe Geldgeber Aktien verkaufen können, schrieb die Website «The Information». SpaceX solle dabei insgesamt mit 800 Milliarden Dollar (gut 687 Mrd Euro) bewertet werden, hieß es […] (00)
vor 4 Stunden
Portfolio-Erweiterung bei Raw Fury:  Sci-Fi-Puzzle und Roguelite-Shooter im Line-up
Während des PC Gaming Show: Most Wanted Showcase hat Raw Fury, der schwedische Indie-Publisher hinter Titeln wie dem mit dem Golden Joystick Award ausgezeichneten Blue Prince, The Séance of Blake Manor, Call of the Sea, Sable und anderen, spannende Neuigkeiten zu seinen kommenden Spielen angekündigt. Zu den Ankündigungen gehörten neue Publishing-Partnerschaften mit dem Entwickler Exnilo Studio […] (00)
vor 6 Stunden
Paramount+ verlängert «Landman» um dritte Staffel
Die Verlängerung des Ölindustrie-Dramas kommt nach den ersten drei Folgen. Die neuen Geschichten werden wohl noch warten müssen. Paramount+ hat die Serie Landman vorzeitig um eine dritte Staffel verlängert. Die Nachricht kommt, während Staffel zwei erst drei Episoden veröffentlicht hat, Folge vier erscheint am 7. Dezember. Das Format von Taylor Sheridan entwickelt sich damit weiter zu einem der Eckpfeiler des Paramount+-Originalportfolios. […] (02)
vor 8 Stunden
Fußball-WM 2026 - Auslosung Vorrunde
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump ist bei der FIFA-Zeremonie in Washington erstmals seit Amtsantritt mit der mexikanischen Staatschefin Claudia Sheinbaum zusammengetroffen - und nach einer Phase der Abkühlung auch mit dem kanadischen Premier Mark Carney. Zu Beginn der Veranstaltung hatte sich Trump gegenüber den beiden Co-Gastgebern der Fußball-WM betont freundlich geäußert, nachdem es […] (00)
vor 2 Stunden
bitcoin, cryptocurrency, money, currency, digital, electronic, virtual, internet, finance, crypto currency, block chain, brown money, brown finance, brown internet, brown digital, bitcoin, bitcoin, bitcoin, bitcoin, bitcoin, cryptocurrency, cryptocurrency
Fundstrats Tom Lee teilte den Teilnehmern der Binance Blockchain Week mit, dass er glaubt, dass die schlimmste Phase des jüngsten Krypto-Einbruchs wahrscheinlich vorbei ist und dass die Märkte möglicherweise bereit für eine allmähliche Erholung sind. Er verwies auf nachlassenden Verkaufsdruck und zunehmende zugrunde liegende Aktivität als Gründe für vorsichtigen Optimismus. Die Marktstimmung könnte sich einem […] (00)
vor 49 Minuten
Startschuss für Bohrgenehmigungen: Zündet hier auch bald die erste Kursrakete?
Lüdenscheid, 05.12.2025 (lifePR) - Future Fuels Inc. (ISIN: CA36118K1084 | WKN: A40TUW). Future Fuels oder das Unternehmen, freut sich bekannt zu geben, dass es offiziell das Genehmigungsverfahren für Bohrungen in seinem zu 100 % unternehmenseigenen Uranprojekt “Hornby Basin” eingeleitet hat, das sich etwa 95 Kilometer südwestlich von Kugluktuk (Nunavut) befindet. Der wichtigste Vermögenswert […] (00)
vor 8 Stunden
 
Anzeigetafel in der Frankfurter Börse
Frankfurt/Main - Der Dax ist am Freitagmorgen positiv in den Handelstag gestartet. Gegen 9: 30 […] (00)
Kenan Karaman (Archiv)
Düsseldorf/Münster - Der FC Schalke 04 hat am Freitagabend sein Auswärtsspiel bei Fortuna […] (02)
Unionsfraktion reagiert auf Abstimmung zum Rentenpaket am 05.12.2025
Berlin - Bei der Abstimmung zum Rentenpaket im Bundestag hat es zehn Abweichler in der […] (04)
Beamte der Polizeieinheit Guardia Civil auf Mallorca.
Palma (dpa) - Ein deutscher Polizist aus Essen zahlt einem Taxifahrer auf Mallorca nach einer […] (02)
Bosch Home+ – Innovative Features für erweiterte Kontrolle und Komfort
Mit dem neuen zubuchbaren Upgrade Home+ wird die zentrale Steuerung von bis zu drei Bosch Smart […] (00)
Ushuaïa TV feiert 20-jähriges Jubiläum mit drei besonderen Dokumentationen
Zum Jahresende zeigt der Sender neue Expeditions- und Innovationsfilme in der Primetime. Ushuaïa TV […] (00)
Bitcoin findet den Boden – doch der Markt bleibt nervös
Der Kurssturz kam schnell, die Erholung ebenso. Nach einer Verkaufswelle, die am Montag knapp […] (00)
Vor dem Großen Preis von Abu Dhabi
Abu Dhabi (dpa) - Zak Brown wollte von einer Teamorder-Kehrtwende lange nichts wissen. 23 Grand […] (00)
 
 
Suchbegriff