Top Innenstadt-Eigenheim? Die Eigentumswohnung im Hochhaus!

Anonym, reizlos, ohne Stil und Charakter: Hochhäuser haben nicht immer den besten Ruf. „Aber das ändert sich seit geraumer Zeit und diese Veränderungen sind auch wichtig“, sagt Adelheid Rech vom Unternehmen KÖNIG Immobilien aus Düsseldorf. In der NRW-Hauptstadt sind zuletzt einige hervorragende Wohnhochhaus-Projekte mit Eigentumswohnungen entstanden. Und sie liefern Belege dafür, dass Eigentumswohnungen in Hochhäusern sich durchaus als innovative Alternative zum Einfamilienhaus in Innenstädten eignen.
In Düsseldorf wird es eng
Sehr viel Platz für Eigenheim-Neubauten gibt es nicht mehr in Düsseldorf. Angesichts eines hohen Bebauungsgrads sei die Stadt „traditionell durch ein sehr begrenztes Angebot an Eigenheimen und Baugrundstücken geprägt“, heißt es im „Wohnimmobilien-Marktbericht Düsseldorf“ der HypoVereinsbank aus dem August 2017. Die Studie zählt die NRW-Landeshauptstadt zu den sechs höchstverdichteten Städten in Deutschland. Die hohe Verdichtung führe zu erheblichen Problemen bei der Baulandmobilisierung und zu einem steigenden Bodenpreisniveau, berichten die Autoren.
„Je enger es in einer Stadt wird, desto eher muss man gute Ideen entwickeln, um den noch vorhandenen Platz so zu nutzen, dass der Wohnungsbedarf gedeckt wird und dabei für die Stadtbewohner Raum zum Atmen bleibt“, sagt Adelheid Rech. Ihr Unternehmen KÖNIG Immobilien GmbH vermittelt Eigentumswohnungen an Eigennutzer und Investoren in diversen Düsseldorfer Stadtteilen, die nahe an der Innenstadt liegen.
Dass es hier tendenziell eher eng ist, zeigt die Bevölkerungsdichte. So kommt beispielsweise Friedrichstadt auf eine Bevölkerungsdichte von über 19.000 Einwohnern/km² und Pempelfort und Unterbilk haben jeweils über 11.000 Einwohner pro km². Dagegen kommen die meisten Stadtteile des an Duisburg angrenzenden Stadtbezirks 5 nicht über 1.000 Einwohner/km².
Lösungen: Umnutzen und in die Höhe bauen!
Wo es eng wird, sind Umnutzungen und das Bauen in die Höhe sich anbietende Möglichkeiten, auf engem Raum neue Wohnungen zu erschaffen. Beides kann auch einen gewissen Beitrag dazu leisten, einem weiteren Bevölkerungswachstum in Düsseldorf zu begegnen. Der wird laut aktueller Prognosen kommen. „Bald gibt es 660.000 Düsseldorfer“ titelte etwa die Rheinische Post im Februar 2030 und berief sich auf einen Bericht des Amtes für Statistik, der für Düsseldorf bis 2030 eine Bevölkerungszahl von 659.200 Menschen prognostizierte.
Hochhäuser können ästhetisch sein. Und innovativ.
„In letzter Zeit hat es eine Reihe von attraktiven Düsseldorfer Hochhausprojekten in der Wohnbebauung gegeben, bei denen die Eigentumswohnung durchaus als das bessere Eigenheim durchgeht“, urteilt Adelheid Rech. Sie nennt als Beispiele die beiden Projekte Pandion d'or und Pandion Le Grand des Immobilienentwicklers Pandion.
In beiden Fällen war das Büro HPP Architekten GmbH für die Architektur verantwortlich. Allerdings lag die Fassadengestaltung des Pandion Le Grand in den Händen des Hamburger Architekten Hadi Teherani, der auch Bauwerken wie den Hamburger Tanzenden Türmen und den Kölner Kranhäusern architektonisch seinen Stempel aufgedrückt hat. Weitere spannende Hochhaus-Wohnprojekte in Düsseldorf sind zum Beispiel der Wohnturm „Upper Nord Tower“ am „Mörsenbroicher Ei“ und der geplante Tower Rhein740 in Düsseldorf-Heerdt.
Moderne Hochhäuser sind aber nicht nur ästhetisch. Sie können auch innovativ sein, Lösungen für wichtige Herausforderungen abseits der Frage bieten, wie das Wohnen von Morgen gestaltet wird. Gemeint sind Projekte wie Bosco Verticale, der Vertikale Wald in Mailand. Die beiden Wohntürme sind 87 beziehungsweise 119 Meter hoch und erhielten 2014 den Internationalen Hochhauspreis. Die Jury nannte das Projekt eine anschauliche Symbiose von Architektur und Natur.
Auf das „wie“ kommt es an!
„Es sind vielfach Luxuswohnungen, die in modernen Wohnturmprojekten entstehen“, sagt Adelheid Rech. Ein Instrument, um Wohnraum für Durchschnittsverdiener zu schaffen, sind sie deshalb nur bedingt. Allerdings bleibt der Vorteil, dass der Luxus in die Höhe gebaut wird, sodass häufig Platz für einen Mix aus verschiedenen Preisklassen bleibt.
Das Düsseldorfer Quartier „Grand Central" soll beispielsweise neben Eigentumswohnungen auch preisgedämpfte und öffentlich geförderte Wohnungen enthalten. „Das ist eine der Herausforderungen moderner Stadtplanung“, sagt Adelheid Rech: „Wohnen für alle zu ermöglichen“. Eine weitere ist ein gelungener Mix aus Wohnbebauung und Grünflächen. Hochhäuser werden dabei auch in Zukunft eine nicht unwichtige Rolle spielen. Dessen ist sich Adelheid Rech sicher.

