Tief "Neele" bringt neue Schäden durch Überschwemmung und Starkregen

(lifepr) Stuttgart, 28.06.2016 - Die schweren Unwetter am vergangenen Wochenende lassen die Schadenzahlen der SV SparkassenVersicherung nach oben schnellen. "Wir rechnen mittlerweile mit rund 18.000 Schäden aus der gesamten Unwetterserie seit dem 27. Mai. Damit wird der Aufwand für die Schäden über der 100-Millionen-Marke liegen", so Dr. Klaus Zehner, Vorstand Schaden/Unfall der SV, "Genauere Zahlen können wir erst nach Abschluss der Trocknungen nennen."

Die häufigste Schadenursache sind Überschwemmungen durch Starkregen, nur ein kleiner Anteil ist auf Sturm und Hagel zurückzuführen. Klaus Zehner: "Ein Problem der vielen Überschwemmungen ist die Trocknung. Wir haben mittlerweile über 25.000 Trocknungsgeräte im Einsatz und schaffen auch aus dem Ausland neue Kapazitäten heran, da es  in ganz Deutschland keine Geräte mehr gibt."

Eine Trocknung nach einem Überschwemmungsschaden dauert im Normalfall etwa vier Wochen. So lange müssen die Geräte laufen, bis es an die Renovierung gehen kann. Erst dann ist die Feuchtigkeit aus Wänden und Böden. "Wir prüfen die Feuchtigkeitswerte regelmäßig", sagt Peter Philipp, Hauptabteilungsleiter des Schadenbereichs, "erst wenn diese gut sind, kann mit der Wiederherstellung begonnen werden. Das ist für viele Betroffene ein echtes Geduldspiel. Aber nur so können wir sicherstellen, dass sich auf den  renovierten Wänden kein Schimmel bildet. Denn damit wäre auch niemandem geholfen." Die SV stellt nicht nur die Trocknungsgeräte, sondern erstattet auch die Stromkosten dafür.

Elementarschadenversicherung ist für jedes Haus wichtig

"Leider sind nicht alle Kunden gegen Überschwemmung versichert", sagt Zehner. Im bundesweiten Durchschnitt haben nur etwa 38 Prozent die dafür nötige erweiterte Elementarschadendeckung abgeschlossen. Eine Ausnahme bildet aus historischen Gründen Baden-Württemberg, wo die Anbündelung bei 95 Prozent liegt.  In Rheinland-Pfalz liegt die Anbündelungsquote bei 24 Prozent, in Hessen bei 27 Prozent und in Thüringen bei 44 Prozent.

Keine Pflichtversicherung

Zu den wiederkehrenden Forderungen nach einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden hat die SV eine klare Position. Dr. Klaus Zehner: "Die Frage nach einer Versicherungspflicht für Elementarschäden stellt sich aus unserer Sicht nicht. Rechtlich ist sie nach breiter Einschätzung kaum durchsetzbar. Nicht umsonst hat sich das EU-Parlament schon 2014 gegen die Einführung einer europaweiten Pflichtversicherung ausgesprochen.  Dem hat sich auch die deutsche Justizministerkonferenz angeschlossen und sich deshalb gerade erst im Jahr 2015 klar gegen eine Pflichtversicherung für Deutschland ausgesprochen."

Die SV SparkassenVersicherung hält eine Pflichtversicherung im Bereich der Elementarschadenversicherung aber auch nicht für sinnvoll.  99 Prozent der Risiken in Deutschland sind „vom Schreibtisch aus“ mit Hilfe von Geoinformationssystemen gegen Naturgefahren mit Standardprodukten versicherbar. Für die verbleibenden Risiken sind individuelle Lösungen im Zuge einer Risikobesichtigung vor Ort möglich. Dr. Klaus Zehner: "Anders als in der Autohaftpflichtversicherung, in der es um den Schutz des Unfallopfers geht, ginge es bei einer Elementarschadenpflichtversicherung  um  den Schutz des eigenen Eigentums, wozu niemand gezwungen werden sollte.  Sein Hab und Gut zu versichern liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen. Pflichtversicherung bedeutet auch Aufbau von Bürokratie, das hieße - alles wird umständlicher und teurer. Es gibt dafür in der Wohngebäudeversicherung in Deutschland einen funktionierenden Markt. Daher gibt es in Deutschland aus unserer Sicht keinen Bedarf für eine Pflichtversicherung gegen Naturgefahren."

Zehner weiter: "Als einer der größten Gebäudeversicherer Deutschlands halten wir eine Pflichtversicherung zudem aus Anreizperspektive nicht für eine adäquate Lösung des Problems. Welcher Versicherungsnehmer würde denn in einer solchen Situation freiwillig in Schutzvorrichtungen investieren? Gleichzeitig kann es nicht Aufgabe der Politik sein, bei Naturkatastrophen dauerhaft Menschen mit Steuermitteln zu begünstigen, die keinen Versicherungsschutz abgeschlossen haben, obwohl sie dies hätten tun können. Bei der SV kostet beispielsweise die Versicherung eines normalen Einfamilienhauses in der gefährlichen Risiko Zone 4 in der Gebäudeversicherung 1 EURO 36 Cent am Tag. Es ist deshalb richtig, dass sich die Politik vor allem auf die Ausweitung der Schutzmaßnahmen konzentriert. Dazu sollten etwa eine restriktive Ausweisung von Bauland und die Ausweitung von Überflutungsflächen neben Flüssen gehören. Der Neubau von Gebäuden in Überschwemmungsgebieten sollte als Tabu gelten. Und ein wirksamer Hochwasserschutz mittels Dämmen sollte ergänzt werden durch eine Renaturierung von Gewässern. Diesen Weg gilt es konsequent weiter zu verfolgen."
Finanzen & Versicherungen
[lifepr.de] · 28.06.2016 · 17:26 Uhr
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