The Walking Dead – Das Brettspiel im Test

The Walking Dead: Der Widerstand ist mittlerweile schon das zweite Brettspiel, das über den Kosmos Verlag veröffentlich wurde. Wir haben das Spiel auf den Prüfstand gestellt.

Lizenzspiele haben seit jeher einen schlechten Ruf. Das gilt für Video- und Gesellschaftsspiele gleichermaßen. Wenn zu viel Geld in die Lizenz investiert wurde, bleiben für das eigentliche Spiel nicht mehr viele Ressourcen übrig. The Walking Dead: Der Widerstand ist eines dieser Spiele, die dabei helfen, solche Vorurteile abzubauen. Das Brettspiel zur amerikanischen TV-Serie ist richtig gut geworden.

Kooperatives Spiel für bis zu vier Personen

Sicherlich hätte das vorliegende Brettspiel auch ohne die offizielle Lizenz gut funktioniert. In Bezug auf die Geschichte der TV-Reihe greift das Spiel ein paar lose Elemente auf. Wahre Zombie-Fans freuen sich aber bestimmt dann doch über ein paar bekannte Gesichter oder Örtlichkeiten. Hier bedient sich der Titel reichlich an der Serie.

Die Spieler übernehmen die Rollen der Überlebenden. Zu nennen wären da die Charakter Rick, Maggie, Daryl, Andrea, Glenn und Michonne. Gemeinsam haben sie ein Ziel: Überleben! Für sie gilt es die vier Schauplätze zu verteidigen. Die Farm und das Gefängnis dürften Fans der TV-Serie noch bekannt sein. Weiterhin gilt es noch die Zombies von der Stadt und dem Highway fernzuhalten.


Behaltet die Ressourcen im Auge

Die nimmersatten Zombies tauchen kreuz und quer an diesen vier Örtlichkeiten auf. Dabei haben sie es auf die Ressourcen abgesehen. Im Spiel wird jedem Platz eine von vier Ressourcen zugeteilt, die durch entsprechende Karten dargestellt werden. Pro Runde frisst ein Beißer ein solche Karte weg. Ist einer der Stapel ganz abgeräumt, haben die Spieler verloren. Folgende Kartenstapel werden den vier Plätzen zugeordnet: Verbündete, Nahrung, Ausrüstung und Munition. Jeder Kartenstapel sollte zwölf Runden überleben, damit das Team gegen die Zombies gewinnt.

Pro Runde darf jeder Spieler insgesamt vier Aktionen durchführen. Zunächst darf sich jede Figur um ein Feld bewegen, was jedoch einen Nahrungspunkt kostet. Nahrung ist allerdings wertvoll, da man sich damit am Ende der Runde damit heilen kann. Anschließend darf eine Ressourcenkarte gezogen werden, die sich am jeweiligen Platz der Spielfigur befindet. Jede gewonnene Ressource bietet natürlich einen Vorteil, allerdings schmilzt damit auch der entsprechende Stapel. Es ist damit jedes Mal ein Abwiegen, ob man tatsächlich eine dieser kostbaren Karten ziehen möchte. Jetzt dürfen Ressourcen-Karten mit anderen Spielern getauscht werden, sofern sie auf dem gleichen Feld stehen.

Zum Schluss werden die Ereigniskarten gespielt. Vor jeder Runde zieht jeder Spieler zwei dieser Karten. Der Spieler muss jedoch nur eine der beiden Karten spielen und kann selbst darüber entscheiden, welches Ereignis er spielen will. Im Regelfall bringen diese Karten negative Ereignisse zutage. Diese reichen vom kleinem Ärgernis bis zur mittleren Katastrophe. Häufig locken sie neue Beißer an den unterschiedlichen Standorten hervor. Ob tatsächlich neue Zombies angelockt werden, hängt oft auch an eurem jeweiligen Standort. Daher lohnt es sich manchmal, die Spielfigur zu bewegen, um einen weiteren Ansturm von Zombies zu vermeiden.

Kommunikation ist alles

Die Überlebenden dürfen über ihre gezogenen Ereigniskarten im Vorfeld sprechen. Das führt in der Regeln zu lebhaften Diskussionen in der Runde, da versucht wird die beste (oder vielmehr die am wenigsten schlechte) Zugmöglichkeit zu finden. Alternativ kann diese Option natürlich auch gestrichen werden, was das Spiel dann jedoch erheblich erschwert.

Eine Sonderrolle im Ablauf jeder Runde hat der Anführer der Gruppe. Die Position des Chefs wechselt ständig durch. So findet sich jeder Spieler einmal in dieser Rolle wieder. Dem Anführer kommt eine besondere Funktion zu. Zu Beginn einer jeden Runde darf er alle Spieler um ein Feld bewegen. Diese Aktion kostet im Gegensatz zur eben erwähnten Bewegung keine Nahrungseinheit. Dafür muss der Anführer jedoch beide Ereigniskarten am Ende des Zuges spielen, nicht nur eine. Zudem hat jeder Charakter eine besondere Fähigkeit, die aber nur aktiv wird, wenn er als Anführer fungiert. Ist Rick der Chef, dann darf sich die Runde über einen kleinen Bonus im Kampf freuen, Daryl jagt Nahrung für die Hungernden und Glenn plündert irgendwo neue Munition. Hier haben die Macher viel Liebe zum Detail bewiesen. Die unterschiedlichen Fertigkeiten passen wirklich gut zu den Charakteren und geben dem Spiel etwas mehr Walking-Dead-Flair.


Kampf den Zombies

Wurden die Ereigniskarten gespielt, dann stehen am Ende des Zuges mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Zombies auf dem Spielfeld. Jetzt werden die Waffen gezückt. Jede Waffe verfügt über eine bestimmte Anzahl von Kampfwürfeln. Bei einem Gewehr werden zwei Würfel (mit sechs Seiten) gewürfelt, bei der Pistole ist es nur einer. Verwendet werden können die Waffen nur, wenn die passende Munition vorrätig ist. Nahkampfwaffen hingegen benötigen keine Munition. Jeder Beißer verfügt über fünf Lebenspunkte. Wenn ihr also mit eurer Waffen 12 Schadenspunkte ausgeteilt habt, werden zwei Zombies eleminiert. Distanzschützen dürfen ihre Augen sogar zusammenziehen und dann gemeinsam ermitteln, wie viele Zombies ausscheiden. Hilfreich zur Seite stehen den Überlebenden noch die Verbündeten, die durch eigene Marker dargestellt werden. Pro investiertem Marker kann der Spieler einen Punkt zu seinem Schaden hinzuaddieren. Danach muss der Verbündete wieder abgelegt werden.

Auch an dieser Stelle zeigt sich wieder das Gespür für die Feinheiten. Einige Waffen kommen mit Zusatzeigenschaften daher. Die mächtige Shotgun zum Beispiel ist mit drei Kampfwürfeln ziemlich durchschlagskräftig. Sie ist aber auch verdammt laut. Werden 14 oder mehr Schadenspunkte erzielt, dann werden Zombies aus der Umgebung angelockt. Verwendet man hingegen die Armburst kann unter Umständen der Pfeil gerettet werden, wie wir es schon so oft bei Daryl in der Serie gesehen haben.

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Bleiben nach dem Kampf noch ein paar Beißer stehen, gibt es Schadenspunkte für die Überlebenden. Der Schaden darf unter den anwesenden Kämpfern frei verteilt werden. Also ist auch hier wieder Absprache notwendig. Ist kein Überlebender vor Ort um den Angriff der Zombies aufzuhalten, machen sich die Beißer an den Ressourcenkarten zu schaffen. Die Spieler sollten also möglichst dafür sorgen, dass die Untoten nicht zu lange alleine an den Karten fressen.

Jeder Partie dauert rund 45 Minuten, so zumindest die Angaben des Herstellers. Die Dauer eines Spiels kann in der Tat aber sehr stark schwanken, je nachdem wie große euer Kommunikationsbedürfnis ist. Es gibt sicherlich Runden, die kurz und knapp ihre Entscheidungen fällen, also auch Spieler mit großem Diskussionsbedarf. Letztere haben vielleicht sogar mehr vom Spiel, denn die Absprache unter den Spielern ist ein wesentliches Element von The Walking Dead: Der Widerstand. Am meisten Spaß macht das Spiel dann auch mit vier Spielern, wobei es sich aber auch schon zu zweit recht gut spielen lässt. Empfohlen wird das Spiel ab 16 Jahren, was aber mehr an der Thematik des Spiels liegt und nicht an der besonders hohen Komplexität.

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Gaming
[next-gamer.de] · 28.08.2015 · 17:15 Uhr
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