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Teslas Cybertruck startet in Saudi-Arabien

22. April 2025, 19:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Teslas Cybertruck startet in Saudi-Arabien
Foto: InvestmentWeek
Prestige-Projekt oder Ladenhüter? Der Cybertruck soll 2025 in Saudi-Arabien starten – obwohl Tesla weltweit bisher weniger als 50.000 Stück verkauft hat.
Tesla will seinen polarisierenden Elektro-Pick-up nun auch in Saudi-Arabien, den Emiraten und Katar verkaufen. Doch die Expansion in die Golfstaaten ist eher Verzweiflungstat als Strategie – denn die Probleme des Cybertrucks liegen tiefer.

Teslas Cybertruck rollt in die Wüste. Ab Ende 2025 soll das kantige Stahlungetüm mit der martialischen Optik erstmals außerhalb Nordamerikas verkauft werden – in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar.

Ein bemerkenswerter Schritt. Nicht nur, weil die Golfregion traditionell vom Öl lebt und E-Autos dort bislang kaum eine Rolle spielen. Sondern auch, weil dieser Markteintritt mehr über Teslas Sorgen verrät als über seine Ambitionen.

Denn der Cybertruck ist ein Sorgenkind. Seit dem pompös inszenierten Marktstart Ende 2023 hat sich der angeblich „apokalypsetaugliche“ Pick-up zu einem der am schwächsten performenden Produkte in der Tesla-Geschichte entwickelt.

Laut Daten von Cox Automotive wurden im ersten Quartal 2025 weltweit gerade einmal 6.406 Einheiten verkauft.

Insgesamt lag die Auslieferungszahl bis März 2025 unter 50.000 – bei ursprünglich 1,5 Millionen Vorbestellungen und Produktionszielen von bis zu 200.000 Einheiten jährlich. Eine Bilanz, die selbst für ein Start-up ernüchternd wäre – und für Tesla katastrophal.

Kein Platz in Europa, kein Markt in China

Die Absatzmisere ist nicht nur hausgemacht, sondern auch strukturell. In Europa und China, den zwei wichtigsten Auslandsmärkten, stößt der Cybertruck an harte Grenzen.

In der EU ist das Fahrzeug weder straßenzugelassen noch praktisch einsetzbar – zu groß, zu schwer, zu kantig. In Großbritannien wurde ein importiertes Exemplar im Frühjahr 2025 von der Polizei beschlagnahmt.

In China, wo Pick-ups traditionell stark reguliert sind, ist eine Zulassung ebenfalls kaum durchsetzbar. Tesla selbst sprach davon, dass eine Straßenzulassung „sehr schwierig“ sei.

Mit anderen Worten: Die zwei größten Absatzmärkte sind für den Cybertruck nahezu unbespielbar.

Vom Massenmodell zum Nischenprodukt: Statt 200.000 Einheiten jährlich, wie ursprünglich angekündigt, liegen die Produktionszahlen meilenweit zurück.

Die Folge: Tesla verlagert sich auf kleinere, weniger regulierte Märkte – und versucht, das Modell dort als exklusives Nischenprodukt zu positionieren. Die Golfstaaten bieten sich an: hohe Kaufkraft, ein Faible für Statussymbole, und zumindest theoretisch Raum für ein solches XXL-Fahrzeug.

Elektro-Auto im Ölstaat

Doch das hat seinen Preis. In Saudi-Arabien und den Emiraten ist die Ladeinfrastruktur noch rudimentär. Der Marktanteil von Elektroautos liegt weit unter dem weltweiten Durchschnitt.

Tesla selbst verfügt in der Region bislang nur über punktuelle Präsenz. Und selbst in Dubai, wo der Wille zur Technologieoffenheit groß ist, bleiben E-Autos im Luxussegment vor allem Prestigeobjekte – nicht alltagstaugliche Mobilitätslösungen.

Zudem ist der Cybertruck kein typischer Tesla. Während Modelle wie das Model Y oder Model 3 mit Effizienz, Softwareintegration und Massenkompatibilität punkten, wirkt der Cybertruck wie ein Fremdkörper.

Zu sperrig für die Stadt, zu speziell für den globalen Mainstream, zu teuer für breite Zielgruppen. Wer ihn fahren will, braucht nicht nur Platz und Geld, sondern auch eine gewisse Lust auf Provokation.

Strategie oder Rückzugsgefecht?

Tesla verkauft das Ganze als Internationalisierungsschritt. Doch in Wahrheit ist es ein Rückzugsgefecht. Statt den Cybertruck den Anforderungen großer Märkte anzupassen – also leichter, kompakter, rechtlich kompatibel zu machen – versucht Tesla, den bestehenden Prototyp in exklusiven Nischen zu parken.

Der Plan: den Pick-up als Luxusspielzeug für Scheichs und Sammler zu vermarkten. Nicht als Mobilitätslösung, sondern als Statussymbol.

„Die einzige realistische Chance, dieses Fahrzeug international zu verkaufen, ist als hochpreisiges Boutique-Modell für sehr kleine Märkte“, sagt Branchenexperte Glenn Mercer.

Eine profitable Massenproduktion ist das nicht. Auch der Aufbau von Servicenetzwerken oder Reparaturkapazitäten für ein derart spezielles Fahrzeug bleibt ein wirtschaftliches Fragezeichen.

Imagekrise auf vier Rädern

Hinzu kommt ein tiefer liegendes Problem: Der Cybertruck ist Symbol einer zunehmenden Entkopplung zwischen Teslas Markenversprechen und Marktrealität.

Was als revolutionäres Zukunftsfahrzeug gedacht war, steht heute für technische Kompromisse, verpasste Produktionsziele und ein Design, das außerhalb Amerikas eher als Gag denn als Innovation wahrgenommen wird.

Selbst treue Tesla-Fans zweifeln. In Onlineforen häufen sich kritische Stimmen. Der Hype ist verpufft – übrig bleibt ein Produkt, das sich nicht einordnen lässt: zu radikal für den Mainstream, zu unausgereift für den Premiumsektor.

Und Elon?

Elon Musk bleibt trotzdem trotzig. In sozialen Netzwerken feiert er die Expansion in den Nahen Osten als Coup. Doch auch das wirkt zunehmend wie Inszenierung ohne Substanz.

Die harte Realität lautet: Der Cybertruck ist bislang ein Misserfolg. Und seine Zukunft hängt nicht davon ab, ob ein paar Dutzend Stück in Riad oder Dubai ausgeliefert werden. Sondern davon, ob Tesla es schafft, das Vertrauen zurückzugewinnen – und Fahrzeuge zu bauen, die weltweit funktionieren.

Denn Innovation allein reicht nicht. Wer seine Märkte verfehlt, verliert – auch mit Titanstahl und kugelsicherem Glas.

Finanzen / Automobile
[InvestmentWeek] · 22.04.2025 · 19:00 Uhr
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