Tesla und die Branche in der Zerreißprobe: Schwere Zeiten für die Elektromobilität

In einem Jahr, das von den Branchenexperten als 'Durchhänger-Jahr' für die Elektromobilität vorhergesagt wird, verkündet Tesla gravierende Stellenkürzungen. Frank Schwope, anerkannter Spezialist für die Automobilindustrie, prognostiziert ähnliche Maßnahmen auch für andere Fahrzeughersteller. 'Was Zulieferer bereits seit Monaten praktizieren, greift nun auch Tesla auf. Weitere Hersteller werden vermutlich nachziehen', so Schwope gegenüber der dpa.

Die vom hochkarätigen Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer beobachtete Absatzflaute im Elektrosegment und die Herausforderungen durch überdimensionierte und inflexible Fabrikanlagen könnten als Indizien für Teslas Entscheidung herhalten. Der von Elon Musk geführte Konzern scheint besonders unter dem Druck des schärfer werdenden Preiskampfes in China und dem fortgesetzten Rückgang der weltweiten Auslieferungen zu leiden, wobei auch der entfallene deutsche Kaufanreiz für Elektrofahrzeuge ins Gewicht fällt.

Die Lage scheint prekär, aber Schwope, der als Dozent für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands Hannover tätig ist, hält die Situation für beherrschbar. Der Experte gibt zu bedenken: 'Ein Stellenabbau um zehn Prozent ist für einen amerikanischen Betrieb in Notzeiten nicht ungewöhnlich; dort sind Personalanpassungen gang und gäbe.' Nichtsdestotrotz erwartet er eine Erholung für Tesla in Europa und hebt hervor, dass 2025, angespornt durch strengere Emissionsvorgaben, wieder Wachstum in den Bereich der E-Mobilität einkehren dürfte.

Schwope merkt weiterhin an, dass die politische Lage für Elektroautohersteller mit ihren abrupten Kehrtwenden in der Förderpolitik zusätzliche Unsicherheit erzeugt. Eine kontinuierliche Förderung sei zwar für die Hersteller nicht essentiell, dennoch hätten verlässliche Rahmenbedingungen eine stabilisierende Wirkung auf den Kundenstamm. Dudenhöffer führt die momentane Schwächephase direkt auf die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel zurück und kritisiert die mangelnde Planungssicherheit, welche die Kapazitätsauslastung deutlich beeinträchtigt hat.

Abschließend erlaubt Dudenhöffer einen kritischen Blick auf die Ausgabenpolitik Teslas und betont, dass der Konzern deutlich mehr Mittel in seine hochmodernen Fertigungsanlagen investiere, als in den Personalsektor. So steht Tesla vor der schwierigen Aufgabe, seine Strategie neu auszurichten und sich auf ein verändertes Marktumfeld einzustellen - eine Herausforderung, der sich viele in der Branche gegenübersehen dürften. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 09:01 Uhr
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