Teherans angespannte Ruhe: Lage in der iranischen Hauptstadt spitzt sich weiter zu
In Teheran, gefangen in der Spannung der anhaltenden Auseinandersetzungen mit Israel, zeigt sich ein Bild der aufgelösten Ordnung. Die Straßen der Millionenmetropole sind merklich leerer geworden, da viele Einwohner die Stadt fluchtartig verlassen haben. Doch an den Tankstellen bilden sich weiterhin lange Schlangen, die den Geduldsfaden der Menschen auf eine harte Probe stellen. Zahlreiche Bewohner verzichten nicht nur auf Alltagskomfort, sondern finden mittlerweile in ihren Autos einen nächtlichen Unterschlupf, um ihre hart erkämpften Plätze nicht zu verlieren.
Der Alltag in der Hauptstadt scheint anderweitig zum Stillstand gekommen zu sein. Die meisten Geschäfte haben ihre Türen geschlossen, und obwohl die Banken geöffnet sind, bleibt der Zugang zu Bargeld verwehrt. Dies schildert ein Korrespondent vor Ort und liefert ein erschütterndes Bild des Lebens in einer einst pulsierenden Stadt.
In dieser Atmosphäre kommt es gelegentlich zu indirekten Protestäußerungen gegen die Staatsführung. Insbesondere nächtliche Ausrufe von Dächern größerer Wohnblöcke lassen auf latente Unzufriedenheit schließen. Bei Annäherung der Sicherheitskräfte weichen die Akteure jedoch rasch zurück. Trotz eines prominent wahrgenommenen Aufrufs von Reza Pahlewi, dem Sohn des letzten Schahs von Persien, bleibt ein sichtbarer Umsturz in weiter Ferne und scheint laut Kennern vor Ort verfrüht.
Unterdessen versuchen staatlich kontrollierte Medien, mit Berichten über erfolgreiche Raketenangriffe auf Israel ein Gefühl von Standhaftigkeit und nationalem Zusammenhalt zu erzeugen. Die kommunikative Offensive richtet sich darauf, die Bevölkerung zu motivieren, während sie sich mit den aktuellen Herausforderungen konfrontiert sieht.