Tauwetter nach den Wahlen: Frankreich hofft auf verbesserte Beziehungen zwischen Taipeh und Peking
Nach den jüngsten Wahlen in Taiwan zeigt sich Frankreich optimistisch und hofft auf eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen der Hauptstadt Taipeh und Peking. Das französische Außenministerium äußerte am Sonntag die Überzeugung, dass Frieden und Stabilität in der Meerenge der Taiwanstraße von entscheidender Bedeutung seien. Es sollten alle Seiten den aktuellen Status quo respektieren. Zudem hoffe man in Paris, die Beziehung zu Taiwan weiter intensivieren zu können. Die Wahl habe deutlich gemacht, dass die Einwohner Taiwans stark mit den Werten der Demokratie, des Rechtsstaats und der Menschenrechte verbunden seien.
Bei der jüngsten Parlaments- und Präsidentschaftswahl in Taiwan konnte William Lai, der bisherige Vizepräsident und Mitglied der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), die Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen. Die Entscheidung Taiwans bekräftigt damit den aktuellen Status quo, vor allem in Bezug auf das Verhältnis zu China. Die DPP setzt sich für die Unabhängigkeit Taiwans ein, weshalb Peking sie als Separatisten betrachtet. Bereits im Jahr 2016 hatte Peking den Kontakt zu Taipeh abgebrochen.
Historisch gesehen vertritt die Kommunistische Partei Chinas die Ansicht, dass Taiwan zu China gehört, obwohl sie die Insel bislang nie regiert hat. Taiwan verfügt seit Jahrzehnten über eine unabhängige, demokratisch gewählte Regierung. Peking strebt eine "Wiedervereinigung" an und würde notfalls auch militärische Mittel einsetzen. Ein möglicher bewaffneter Konflikt in der international vielbefahrenen Taiwanstraße hätte schwerwiegende Auswirkungen auf den Welthandel und könnte auch die USA involvieren. (eulerpool-AFX)