Taiwan verschärft Exportkontrollen: Huawei und SMIC im Fokus
Taiwan hat die chinesischen Technologiegiganten Huawei und den Chiphersteller Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) in seine Exportkontrollliste aufgenommen. Diese Maßnahme soll Taipehs Bemühungen stärken, im Einklang mit Washington gegen Unternehmen vorzugehen, die Pekings Ambitionen im Bereich der künstlichen Intelligenz vorantreiben.
Mit Verweis auf 'Bedenken hinsichtlich der Verbreitung von Waffen und der nationalen Sicherheit' hat Taiwans Internationale Handelsverwaltung ihre Liste strategisch wichtiger High-Tech-Waren aktualisiert. Diese umfasst nun Huawei und SMIC, neben Hunderten anderer Entitäten in Ländern wie China, Myanmar, Russland, Iran und Pakistan. Künftig müssen taiwanesische Unternehmen Exportgenehmigungen beantragen, wenn sie an die gelisteten Firmen liefern wollen.
Diese neuen Regelungen wurden vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen den USA und China in Bezug auf fortschrittliche Technologien wie Halbleiter und KI bekannt gegeben. Washington zeigt sich zunehmend besorgt darüber, dass chinesische Militärprojekte von amerikanischer Technologie profitieren könnten. Bereits im Vormonat hatte die Trump-Administration den Verkauf von Chipdesign-Software an China eingeschränkt.
Taiwans Schritt unterstreicht die aktive Zusammenarbeit mit den USA – dem wichtigsten inoffiziellen Partner des Landes – zur Schließung von Lücken im Technologietransfer an China. Obwohl China Anspruch auf Taiwan erhebt, hat es die Insel nie regiert. Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), der weltweit größte Auftragsfertiger für Chips, der auch Apple und den AI-Riesen Nvidia beliefert, lieferte bis 2020 Chips an Huawei. Nach dem US-Verbot suchte Huawei bei SMIC, das ebenfalls US-Beschränkungen unterliegt, nach Ersatz.
Experten sehen Taiwans neue Regelung als weitgehend symbolischen Schritt, da bereits US-Beschränkungen bestehen. Diese Maßnahme entspricht jedoch dem Wunsch der USA, dass Taiwan selbstständig strengere Kontrollen einführt. Das Auftauchen von TSMC-gefertigten Chips in Huawei-Produkten trotz der früheren Exportstopps hat in Washington Besorgnis ausgelöst. Die USA untersuchen derzeit den Vorfall, und TSMC könnte mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.
Letztlich fordern die Exportkontrollen Huawei und SMIC auf, verstärkt nach nationaler Unabhängigkeit in der Halbleiterproduktion zu streben. Langfristig betrachtet, könnte dies den Übergang zu Selbstversorgung in China beschleunigen und heimische Technologiezulieferer begünstigen.