Syrien-Konflikt schwappt auf Beirut über

Beirut (dpa) - Der blutige Konflikt in Syrien ist erstmals auch nach Beirut übergeschwappt: Bei Straßenkämpfen zwischen Gegnern und Anhängern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad wurden in der libanesischen Hauptstadt zwei Menschen getötet und 18 weitere verletzt.

Panzer und Soldaten patrouillierten am Montag in der ganzen Stadt, vor allem aber in dem Viertel Tarik al-Dschadida, wo es in der Nacht zuvor zu den Ausschreitungen gekommen war.

Am Sonntag hatten Soldaten an einem Militär-Kontrollpunkt nahe der nördlichen Hafenstadt Tripoli den sunnitischen Geistlichen Ahmed Abdel Wahid erschossen. Der Scheich war ein erklärter Gegner des Assad-Regimes. Auch ein Begleiter des Mannes kam ums Leben. In der Folge kam es zu Protesten von Anhängern des Geistlichen in Beirut sowie im nördlichen und östlichen Libanon. Im sunnitischen Beiruter Viertel Tarik al-Dschadida lieferten sich bewaffnete Unterstützer und Gegner des syrische Regimes heftige Kämpfe, bei denen sogar Maschinengewehre und Panzerfäuste eingesetzt wurden.

Auch das Begräbnis des Geistlichen in dessen Geburtsort Bireh im Nordlibanon verlief am Montag in einer äußerst gespannten Atmosphäre. Tausende Anhänger des in der Lokalpolitik aktiven und beliebten Scheichs gaben ihm das letzte Geleit. Einige Trauergäste schossen mit halbautomatischen Waffen in die Luft, andere skandierten gegen Assad gerichtete Sprüche wie «Nieder mit Baschar!».

Die Umstände des tödlichen Zwischenfalls bei Tripoli waren am Montag immer noch nicht klar. Ein Militärgericht ordnete die Festnahme von drei Offizieren und 19 Soldaten an, die den Kontrollpunkt bemannt hatten, an dem der Geistliche und sein Begleiter erschossen wurden.

Bereits eine Woche zuvor waren bei Kämpfen zwischen sunnitischen Assad-Gegnern und alawitischen Anhängern des syrischen Regimes in Tripoli mehrere Menschen getötet oder verletzt worden.

Das Schicksal des Libanon ist eng mit dem Syriens verwoben. Nach dem libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) war Syrien bis zum Abzug seiner Truppen 2005 gleichermaßen Schutzmacht für den Libanon. Der Einfluss des Assad-Regimes reicht auch heute hinein in Politik, Sicherheitskräfte und Wirtschaft. Die schiitische Hisbollah-Bewegung, die die Regierung dominiert, ist mit dem Regime in Damaskus eng verbündet. Die libanesische Opposition sympathisiert wiederum mit dem Widerstand in Syrien.

Konflikte / Libanon / Syrien
21.05.2012 · 17:32 Uhr
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