Supreme Court gewährt Trump Anhörung: Ex-Präsident hofft auf Immunität und Zeitgewinn
In einer richtungsweisenden Entwicklung für das US-Rechtssystem hat sich der Supreme Court dazu bereit erklärt, die Berufung von Donald Trump auf Immunität vor Strafverfolgung zu prüfen. Die kommende Anhörung im April könnte weitreichende Konsequenzen für die Rechenschaftspflicht von Präsidenten nach sich ziehen und den für Trump entscheidenden Prozess wegen versuchten Wahlbetrugs deutlich verzögern.
Der frühere Präsident, zugleich Anwärter auf eine neue Amtsperiode, steht im Zentrum eines Strafprozesses, der sich aus den Ereignissen des 6. Januar 2021 entspinnt, als gewaltsame Auseinandersetzungen im Kapitol fünf Todesopfer forderten. Trumps Anwälte plädieren auf die Amtsimmmunität während seiner Präsidentschaft, während das zuständige Berufungsgericht in der Hauptstadt den Standpunkt vertritt, dass Trump für seine Amtshandlungen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Kapitol zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Der Supreme Court beschäftigt sich nun mit der Frage der präsidialen Immunität: Lassen sich Handlungen im Amt mit Straffreiheit vereinbaren und welche Tragweite hätte ein solcher Grundsatz für nachfolgende Präsidenten? Trumps juristische Vertretung erhofft sich durch den Rechtsvorgang nicht nur eine Entlastung von Schuld, sondern auch eine Verlängerung des Zeitfensters bis zum Prozessstart.
Mit Blick auf die geplante Präsidentschaftskandidatur Trumps im November postulieren Rechtsexperten, dass eine Entscheidung zu seinen Gunsten den Prozess vermutlich obsolet machen könnte. Gleichzeitig könnte eine zeitliche Ansetzung unmittelbar vor den Wahlen spielentscheidend sein.
Neben diesem Verfahren sehen sich Trump und seine Juristen weiteren rechtlichen Herausforderungen gegenüber, darunter Anklagen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen und das Mitführen geheimer Regierungsdokumente. Auch in diesen Fällen stützt sich Trumps Verteidigung auf die Annahme präsidialer Immunität.
Der Supreme Court, der während Trumps Präsidentschaft eine deutliche konservative Schwenkung erfuhr, wird zudem über die Zulässigkeit von Trumps Teilnahme an den Vorwahlen entscheiden. Die neuesten Verlautbarungen weisen darauf hin, dass es hier zu einem Urteil im Sinne des ehemaligen Staatsoberhaupts kommen könnte. Der Ausgang dieser Entscheidung bleibt indes abzuwarten, ebenso wie der Einfluss dieser Rechtsstreitigkeiten auf die bevorstehende Wahl. (eulerpool-AFX)