Stromkonzern-Chefs warnen vor Folgen eines schnellen Atomausstiegs

Berlin (dts) - Die Vorstandschefs der führenden deutschen Stromkonzerne haben erstmals in einem gemeinsamen Interview vor den Folgen eines schnellen Ausstiegs aus der Kernenergie gewarnt. In dem Gespräch der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) forderten E.on-Chef Johannes Teyssen, RWE-Chef Jürgen Großmann, Vattenfall-Chef Tuomo Hatakka und EnBW-Chef Hans-Peter Villis zudem deutlich längere Laufzeiten für ihre Kernkraftwerke. E.on-Vorstandschef Teyssen sagte: "Die Kernkraftwerke unserer Konzerne gehören zu den sichersten in der Welt. Wir sind alle davon überzeugt, dass Deutschland die Kernkraft noch länger braucht. Im Interesse der Kunden, des Klimaschutzes und einer leistungsfähigen deutschen Wirtschaft."

EnBW-Vorstandschef Hans-Peter Villis betonte den hohen Energiebedarf der deutschen Wirtschaft: "Deutschland ist ein Industrieland von Weltrang, das wettbewerbsfähige Strompreise braucht, um dem internationalen Wettbewerb standhalten zu können. An der Industrie hängen direkt 900.000 Arbeitsplätze." Wenn Unternehmen wegen der Energiepreise abwandern müssen, seien Jobs und Wohlstand in Gefahr. RWE-Chef Großmann und Vattenfall-Chef Hatakka warnten vor den Folgen für die Strompreise durch einen schnellen Atomausstieg. Hatakka im "Bild"-Interview: "Durch einen Kernkraft-Ausstieg würde sich das Stromangebot verknappen und die Preise deutlich nach oben gehen. Wenn wir die sehr leistungsfähigen deutschen Kernkraftwerke länger nutzen können, werden die Preise deutlich weniger stark steigen. Längere Laufzeiten entlasten die Geldbeutel der Stromkunden." Großmann ergänzte: "Wenn Kernkraftwerke abgeschaltet werden, müssen sie durch andere Stromerzeugung ersetzt werden, die wesentlich teurer ist." Das würde den Preis spürbar nach oben treiben. E.on-Vorstandschef Teyssen forderte eine deutliche Laufzeitverlängerung: "In vielen Ländern laufen baugleiche Kernkraftwerke gegenwärtig 60 Jahren, in Deutschland sind es nur 32. Wir fordern eine satte zweistellige Zahl zusätzlicher Jahre, mindestens aber 15 Jahre." Nur dann sei die Kernenergie ein tragfähiger Brückenfeiler in eine neue Energiewelt der Zukunft
DEU / Energie
15.08.2010 · 15:14 Uhr
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