Stillstand auf Schienen: Deutsche Güterverlagerung stagniert
Der Trend, mehr Güter auf die Schiene zu bringen, kommt in Deutschland nur schleppend voran. Ein aktuelles Sektorgutachten der Monopolkommission zur Bahn zeigt, dass der Anteil der Schiene am gesamten Warentransport 2023 leicht auf knapp 20 Prozent gesunken ist. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 20,3 Prozent. Die Kommission bemerkt nüchtern, dass eine signifikante Verlagerung auf die Schiene kaum erkennbar sei.
Auch der gesamte Warentransport verzeichnete im vergangenen Jahr einen Rückgang. Die Gründe hierfür sieht die Monopolkommission in konjunkturellen Nachfragerückgängen sowie steigenden Kosten. Interessant ist hierbei, dass die alte Bundesregierung das ambitionierte Ziel hatte, bis 2030 rund 25 Prozent des Warentransports auf die Schiene zu verlagern – ein Ziel, das die neue CDU-geführte Regierung nicht weiterverfolgt.
Im Sektorgutachten wird deutlich, dass die Schienenverkehrsleistung hinter den politischen Erwartungen zurückbleibt und positive Wettbewerbsentwicklungen stagnieren. Zwischen den Zeilen wird der Ruf nach klaren politischen Zielen lauter. Die Monopolkommission fordert deshalb die Regierung auf, konkrete Vorgaben für den Schienensektor zu formulieren.
Dabei solle auch streng kontrolliert werden, wie die Deutsche Bahn die geplanten Milliarden aus dem Sondervermögen für Infrastruktur verwendet. Ohne eine unabhängige, fachkundige Instanz bestehe das Risiko, dass die Mittel ohne ausreichend volkswirtschaftlichen Nutzen zum Vorteil der DB-eigenen Unternehmen eingesetzt werden.