Stichwort: Tsunami-Frühwarnsysteme
Das Frühwarnsystem verfügt im Pazifik über ein Netz von Sensoren, die Erdstöße messen. Bojen und Satelliten liefern zusätzlich Daten über Meeresbewegungen in wissenschaftliche Überwachungszentren.
In der Zentrale auf Hawaii werden die Daten ausgewertet. Computer berechnen Stärke und Ort des Bebens sowie die Richtung, in der sich die Erdschollen bewegen. Per E-Mail, Internet und SMS werden dann gegebenenfalls Warnungen an Bürgermeister und Behörden, aber auch an Privatleute verschickt. Viel Zeit, die gesamte Bevölkerung zu informieren, bleibt den Empfängern allerdings selten: Tsunamis breiten sich mit bis zu 1000 Kilometern pro Stunde aus.
Das Warnsystem kam auch bei dem Tsunami zum Einsatz, der die Samoa-Inseln und Tonga traf. Ob dadurch ein Großteil der Menschen rechtzeitig über die drohende Gefahr informiert werden konnte, war am Mittwoch noch unklar. Berichten zufolge gab es auf den Inseln regelmäßig Tsunami-Übungen.
Für Indonesien eignet sich das PTWC-System wegen anderer geologischer Voraussetzungen nicht. Im November 2008 nahm das Tsunami-Frühwarnsystem GITEWS für den Indischen Ozean den Betrieb auf. Ein dichtes Netzwerk von Sensoren wurde installiert, das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) entwickelte das Softwareprogramm SeisComP3, das aus den aufgezeichneten Signalen in Minutenschnelle die Lage und Stärke eines Bebens ermittelt.
Damit bei den extrem kurzen Frühwarnzeiten überhaupt wirksame Maßnahmen ergriffen werden können, werden auch im indonesischen Raum regelmäßig Evakuierungsübungen und Info-Veranstaltungen angeboten.