Stagnation an Europas Finanzmärkten: Autosektor bremst, britischer Aktienmarkt widersteht dem Trend
Während sich der britische Aktienmarkt standhaft zeigt, verzeichnen die europäischen Börsen keine Erholung von ihrer anfänglichen Schwäche. So leidet der EuroStoxx 50 unter den Rückschlägen im Autosektor und fällt um 0,51 Prozent auf 4.955,54 Punkte, wodurch er unter die signifikante 21-Tage-Linie für kurzfristige Trends sinkt und nun die 50-Tage-Durchschnittslinie – ein Indikator für mittelfristige Bewegungen – auf die Probe stellt. Eine Stütze durch jüngste Wirtschaftsdaten bleibt aus: Trotz einer leichten Übererfüllung der Wachstumserwartungen zu Jahresbeginn in der Eurozone verharrt die Inflation auf einem unverminderten Niveau. Der Cac 40 aus Frankreich verliert leicht an Boden und notiert bei 8.045,53 Zählern, ein Minus von 0,24 Prozent. Inmitten dieser gedämpften Stimmung ragt der britische FTSE 100 als Fels in der Brandung heraus und verbucht mit einem Anstieg von 0,39 Prozent auf 8.178,55 Punkte beinahe ein neues Rekordhoch. Im Londoner Handel sorgt HSBC mit erstklassigen Quartalszahlen und einer Steigerung um 3,8 Prozent für Aufsehen – ein Spitzenwert im FTSE, der letzte Aufstieg dieser Art datiert aus dem Jahr 2018. Experten loben den starken Jahresbeginn und die attraktiven Aktienrückkäufe des Unternehmens, während der unerwartete Rücktritt des CEO Noel Quinn für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgt. Anders erging es der spanischen Großbank Santander: Der höhere Quartalsgewinn konnte nicht über die stagnierenden Kurse hinwegtäuschen, was einen Kurseinbruch von 2,8 Prozent nach sich zog. Analysten hatten bereits im Vorfeld eine Kursanpassung prognostiziert, da die Bank ihre Zukunftsaussichten nicht anpasste und die Quartalsergebnisse keine Überraschungen boten. Es herrscht Flaute im Sektor der Autobauer: Volkswagen, Mercedes-Benz und Stellantis verfehlen die Markterwartungen für das erste Quartal deutlich. Mercedes-Benz beispielsweise verzeichnet einen Verlust von 3,8 Prozent. Analysten, wie George Galliers von Goldman Sachs, betrachten das schwache PKW-Ergebnis der Stuttgarter als alarmierendes Zeichen. Luftfahrtgesellschaft Air France-KLM kämpft mit steigenden Kosten und dem Nahost-Konflikt, was zu tieferen Verlusten führt und auch das Frachtgeschäft belastet. Der Konzernpräsident Ben Smith kündigt strengere Sparmaßnahmen an, was jedoch einen Rückgang von 3,3 Prozent bei den Aktien nicht verhindern konnte. (eulerpool-AFX)