Spannungen im Kaschmir-Konflikt: Wortgefechte und Vorwürfe zwischen Indien und Pakistan
Die jüngsten Zusammenstöße in der Region Kaschmir haben die diplomatischen Spannungen zwischen Indien und Pakistan erneut angeheizt. Nachdem Indiens Premierminister Narendra Modi scharf gegen Pakistan austeilte, reagierte das pakistanische Außenministerium mit schweren Vorwürfen. Es beschuldigte Indien einer „gefährlichen Eskalation“, die auf Desinformation und politischem Opportunismus basiere, sowie einer eklatanten Missachtung des Völkerrechts.
Obwohl erst kürzlich eine Waffenruhe zwischen den beiden Atommächten vereinbart wurde, betonte Modi, dass das militärische Vorgehen lediglich pausiert sei, um jederzeit Vergeltung für Terrorangriffe üben zu können. Zudem wolle Indien mit Pakistan nur noch über Terrorismus und den umstrittenen, von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs sprechen, eine Region, die seit Jahrzehnten im Zentrum der Konflikte steht.
Doch das pakistanische Außenministerium kontert, Indien erfinde „irreführende Geschichten“, um seine Aggressionen gegen Pakistan zu rechtfertigen. Islamabad betonte, dass man auf jegliche künftige Aggression mit voller Entschlossenheit reagieren werde. Die Spannungen erreichten ihren Höhepunkt, als Indien vergangene Woche die "Operation Sindoor" durchführte, bei der mehrere Ziele in Pakistan und dem pakistanisch kontrollierten Kaschmir aus der Luft angegriffen wurden.
Diese Angriffe waren eine Reaktion auf einen Terroranschlag am 22. April im indisch verwalteten Kaschmir, bei dem 26 Menschen, hauptsächlich indische Touristen, ums Leben kamen. Während Neu-Delhi Pakistan eine Beteiligung an dem Anschlag vorwirft, fordert Islamabad eine unabhängige Untersuchung und weist alle Anschuldigungen zurück.
Trotz der am Samstag überraschend verkündeten Waffenruhe beschuldigte Indien seinen Nachbarn kurz darauf, gegen die Feuerpause verstoßen zu haben – ein Vorwurf, den Pakistan vehement zurückwies.