Sony’s Live-Service-Träume größtenteils geplatzt: Warum 8 von 12 Projekten scheiterten
Im Jahr 2022 hatte Jim Ryan, damals Präsident von Sony Interactive Entertainment, während eines Earnings-Calls voller Optimismus erklärt, dass Sony 12 Live-Service-Titel auf den Weg bringen wolle. Die Idee: Spiele, die über Jahre hinweg mit neuen Inhalten versorgt werden und so langfristig Einnahmen sichern. Zwei Jahre später sieht die Realität anders aus. Acht dieser Titel sind bereits gestrichen worden, und die Richtung, in die Sony steuerte, scheint sich als Irrweg erwiesen zu haben.
Ambitionierte Live-Service-Games-Pläne von Sony die gescheitert sind
Hier ein Überblick über die betroffenen Titel – von ambitionierten Projekten bis hin zu den wenigen Überlebenden:
- Naughty Dog: The Last of Us Factions (2023 eingestellt)
- Insomniac: Spider-Man: The Great Web (vor 2024 eingestellt)
- Arrowhead Game Studios: Helldivers 2 (veröffentlicht im Februar 2024)
- Firesprite: Twisted Metal (eingestellt 2024)
- London Studio: Unbenanntes Fantasy-Multiplayer-Spiel (eingestellt 2024; Studio geschlossen)
- Firewalk Studios: Concord (veröffentlicht und im September 2024 eingestellt)
- Bungie: Payback (eingestellt 2024)
- Bend Studio: Unbenanntes Live-Service-Spiel (eingestellt 2025)
- Bluepoint Games: God of War Live-Service-Spiel (eingestellt 2025)
- Bungie: Marathon (in Entwicklung, Release 2025 geplant)
- Guerrilla Games: Horizon Online (in Entwicklung, Release unbekannt)
- Haven Studios: Fairgames$ (in Entwicklung, Release unbekannt)
Von den 12 geplanten Spielen sind nur vier übrig, und selbst diese müssen sich erst noch beweisen.
Helldivers 2: Der Lichtblick für die Live-Service-Strategie von PlayStation
Einen Erfolg kann Sony jedoch verzeichnen: Helldivers 2 hat es geschafft, weltweit über 15 Millionen Spieler zu begeistern. Das Spiel verzeichnete bereits im Mai 2024 beeindruckende 12 Millionen Spieler und konnte seitdem weiter anwachsen. Dieser Erfolg zeigt, dass das Live-Service-Konzept funktionieren kann – wenn die Umsetzung stimmt.
Für weltbewegende Live-Service-Spiele ist Playstation übrigens nicht bekannt. Die meisten Sony-Fans bevorzugen eher Einzelspieler-Titel wie God of War oder The Last of Us. Das Thema dahinter sind die horrenden Entwicklungskosten, die ein guter narrativer Einzelspieler-Titel heutzutage kostet. Die Verantwortlichen von Sony schielen natürlich auf Live-Service-Titel wie Fortnite, EA FC Sports 25, Apex Legends, Call of Duty: Warzone und Co, die allesamt damit Milliarden Euro verdienen. Diese Spiele werden zwar zu einem großen Teil auf einer PlayStation-Konsole gespielt – Sony verdient dabei mit – möchte aber mehr vom Kuchen haben.
Sonys ehrgeiziger Plan, den Live-Service-Markt zu dominieren, mag vorerst gescheitert sein, doch daraus können wichtige Lektionen gezogen werden. Spieler wollen keine uninspirierten Projekte, sondern Games, die sie emotional fesseln und langfristig begeistern. Vielleicht liegt die Zukunft weniger in Live-Service und mehr in starken Einzelspieler-Erfahrungen – einem Bereich, in dem Sony schon oft brilliert hat.


