Sony und Apollo Global schielen auf Paramount
In einem spannenden Wendepunkt der Verhandlungen um die Zukunft von Paramount, bekannt für Blockbuster wie "Top Gun" und die Zeichentrickserie "SpongeBob Schwammkopf", zieht das Unternehmen nun das Interesse weiterer Großakteure auf sich. Während Paramount exklusive Fusionsgespräche mit Skydance führt, treten Sony Pictures Entertainment und die Investmentgesellschaft Apollo Global Management in Erscheinung. Sie erörtern nach Informationen von informierten Kreisen vom Donnerstag die Möglichkeit, gemeinsam für Paramount zu bieten.
Eine offizielle Offerte liegt allerdings noch nicht vor; Paramount befindet sich nach wie vor in Ausschließlichkeitsgesprächen mit Skydance. Trotzdem stößt die potenzielle Vereinbarung mit Skydance bereits auf Widerstand vonseiten der Investoren.
Apollo hatte zuvor seine Bereitschaft bekundet, Paramount – inklusive Schulden – für mindestens 26 Milliarden Dollar zu erwerben. Doch trotz Fragen hinsichtlich der Finanzierung seitens Apollos trat das Board von Paramount in vertiefte Verhandlungen mit Skydance. Eine gemeinsame Offerte mit Sony könnte solche Bedenken mindern, da die Zusammenarbeit operative Erfahrung und zusätzliches Kapital zu Apollos beträchtlichen Ressourcen hinzufügen würde.
Tony Vinciquerra, der CEO von Sony Pictures Entertainment, soll sich in der vergangenen Woche mit Apollo über ein gemeinsames Angebot ausgetauscht haben. Das Angebot würde sich auf den Kauf der ausstehenden Aktien von Paramount in bar belaufen und würde das Unternehmen durch ein Joint Venture privatisieren.
Noch sind die Konditionen des Gebots in Ausarbeitung, und es besteht die Möglichkeit, dass Sony und Apollo am Ende kein Angebot für Paramount unterbreiten. Sollte es jedoch dazu kommen, könnte Apollo einen Minderheitsanteil an dem Joint Venture erhalten, während Sony als Mehrheitseigner das Ruder übernehmen und das Geschäft leiten würde. Apollo könnte dann zu einem späteren Zeitpunkt seinen Anteil liquidieren, etwa durch einen Verkauf an Sony.
Bei einer Übernahme würde Sony das Studiosystem von Paramount wahrscheinlich in sein eigenes Medienimperium integrieren und dabei die Vertriebs- und Marketingstrategien abstimmen. Die Frage, wie CBS – eines der Kronjuwelen von Paramount – in ein kombiniertes Unternehmen passen würde, bleibt offen, ebenso die Zukunft der schwächelnden Kabelkanäle von Paramount.
National Amusements, die Kontrollinstanz hinter Paramount, hat bereits einem potenziellen Deal mit Skydance zugestimmt, welches von dem Technologie-Erben und Filmmanager David Ellison gesteuert wird. Shari Redstone, die National Amusements lenkt, hat ein spezielles unabhängiges Beratergremium beauftragt, Skydances Angebot zu prüfen. Angesichts des Umstandes, dass das Skydance-Angebot Bargeld für Frau Redstone und Aktien einer neuen Gesellschaft für die Paramount-Aktionäre vorsieht, haben sich einige Investoren gegen den Vorschlag gestellt.
Die Expertise von Skydance, insbesondere in technologischer und animativer Hinsicht durch das Managementteam um John Lasseter mit Pixar-Vergangenheit, würde Paramount zugutekommen, um die Streaming-Kompetenzen des Unternehmens zu stärken.
Die mögliche Verschmelzung von Paramount und Sony könnte eine mediengewaltige Vereinigung schaffen und eine Reihe von TV-Kanälen und Filmstudios unter einem Dach vereinen. Doch Vinciquerra, mit Erfahrungen aus seiner Tätigkeit bei sowohl Fox als auch CBS, ist kein Unbekannter im Umgang mit Fernseh- und Studiovermögen. (eulerpool-AFX)
