Snap-Aktie mit Rally: Shortseller unter Druck
Solche Nachrichten kommen bei den Anlegern gut an. Allein in den letzten drei Monaten kletterte der Snap-Aktienkurs über 30 Prozent. Zum Vergleich: der S&P500-Index stieg im gleichen Zeitraum nur um rund 4 Prozent.
Shortseller ziehen sich bei Snap-Aktie zurück
Angesichts dieser Entwicklung beeilen sich Shortseller nun, ihre bärischen Positionen abzudecken. Außerdem werden inzwischen deutlich weniger Snap-Aktien geshortet.
Der Druck auf Shortpositionen begann im Februar, berichtet "MarketWatch" unter Berufung auf Ihor Dusaniwsky, Analyst bei S3 Partners. Seither habe sich die Zahl der geshorteten Snap-Aktien auf 75,1 Millionen Papiere mehr als halbiert. Aktuell liege das Interesse an Shortpositionen bei rund 8 Prozent des gehandelten Snap-Aktienvolumens.
Seit Jahresbeginn ist der Snap-Kurs bereits um über 160 Prozent geklettert. Dies hat dazu geführt, dass Shortseller in 2019 bereits Papierverluste in Höhe von rund einer Milliarde Dollar angehäuft haben.
Snap-Shortseller in Warteposition
Dusaniwsky geht deshalb davon aus, dass das Interesse an Shortpositionen weiter schwach bleiben dürfte, solange der Aufwärtstrend des Snap-Kurses anhält. Sollte die Rally allerdings abklingen, dann dürften Shortseller seiner Meinung nach die Gelegenheit ergreifen und wieder bärische Positionen aufbauen, um ihre jüngsten Verluste auszugleichen.
Trotz allem sei die Mutter der Foto-App Snapchat weiterhin relativ beliebt bei Shortsellern. Unter den US-amerikanischen interaktiven Medienunternehmen sei Snap die fünftbeliebteste Short-Wette nach Facebook, Alphabet, Match Group und Zillow Group.
Was ist eigentlich Shortselling?
An der Börse können Anleger von fallenden Kursen profitieren, etwa indem sie Leerverkäufe von Wertpapieren tätigt. Das bedeutet, es werden Papiere verkauft, die sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht im tatsächlichen Besitz des Verkäufers befinden - sie sind lediglich ausgeliehen und müssen zu einem bestimmten späteren Zeitpunkt auch wieder an den Verleiher zurückgegeben werden. Der Verkäufer (Shortseller) muss sich also spätestens zu diesem Termin wieder mit der Aktie eindecken, um sie an den Verleiher zurückgeben zu können. Fällt der Aktienkurs in der Zwischenzeit, so kann der Leerverkäufer die Papiere zu einem günstigeren Kurs kaufen als er sie zuvor veräußert hat. Die Differenz zwischen dem Verkaufs- und dem niedrigeren Kaufkurs ist sein Gewinn.