Silent Hill f begeistert Fans aber Konami denkt schon weiter
Silent Hill f hat die traditionsreiche Horrorreihe mit seinem unkonventionellen Ansatz neu belebt. Das Spiel versetzte die Spieler in das Japan der 1960er Jahre und legte dabei einen stärkeren Fokus auf Kämpfe, als es die Serie bislang gewohnt war. Während Kritiker und viele Fans das Experiment positiv aufnahmen, sorgt genau diese Ausrichtung innerhalb der Community für Diskussionen. Für manche bedeutet der höhere Action-Anteil eine willkommene Abwechslung, andere sehen darin eine Abkehr von dem psychologischen Schrecken, der Silent Hill seit jeher geprägt hat.
Statt der vertrauten amerikanischen Kleinstädte führt Silent Hill f seine Spieler in das fiktive Ebisugaoka, ein ländliches Setting, das der Reihe eine völlig neue Atmosphäre verleiht. Die detailreiche Gestaltung und die düstere Inszenierung wurden vielfach gelobt und zeigen, dass Konami bereit ist, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Serienproduzent Motoi Okamoto bestätigte im Gespräch mit IGN Japan, dass diese Veränderungen bewusst gewählt wurden, um die Reihe frisch zu halten.
Gleichzeitig betonte er aber, dass Silent Hill f nicht als Schablone für künftige Teile dienen soll. Stattdessen wolle man bei jedem Projekt eigene Schwerpunkte setzen. Für die Fans bedeutet das: Kein kommendes Silent Hill wird zwangsläufig wie Silent Hill f aussehen oder sich genauso spielen.
Vielfalt statt Einheitskonzept
Okamoto machte deutlich, dass jedes Spiel der Reihe seinen eigenen Charakter behalten soll. Während Silent Hill f eine stärkere Action-Note setzte, könnten andere Titel wieder stärker auf das langsame, psychologische Grauen zurückgreifen, das die Reihe berühmt gemacht hat. Wichtiger als ein einheitliches Gameplay sei die Konstanz der erzählerischen Qualität.
„Das Wichtigste ist die Geschichte“, so Okamoto. Eine psychologische Erzählweise solle auch in Zukunft das Herzstück von Silent Hill bleiben. Damit stellt er klar: Experimente im Gameplay sind gewollt, die narrative Tiefe bleibt jedoch unantastbar.
Mit dieser Strategie versucht Konami offenbar, beide Lager zu bedienen. Einerseits sollen langjährige Fans den vertrauten Kern wiederfinden, andererseits möchte man die Reihe mit neuen Ansätzen weiterentwickeln. Der Erfolg von Silent Hill f, das bereits das Remake von Silent Hill 2 in Verkäufen und Resonanz übertroffen hat, zeigt, dass diese Mischung durchaus funktionieren kann.
Ob die kommenden Teile jedoch wieder näher am klassischen Horror liegen oder neue Experimente wagen, bleibt offen. Klar ist nur: Silent Hill wird nicht stehen bleiben.


