Siemens-Chef Löscher warnt vor Scheitern der Energiewende

München (dts) - Der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Peter Löscher, hat vor einem Scheitern der Energiewende in Deutschland durch Bürgerproteste und lange Genehmigungsverfahren gewarnt. "Es gibt keine Energiewende gegen die Bürger. Aber wer Ökostrom will, darf nicht gegen jeden neuen Strommast Sturm laufen. Denn der rasche Ausbau der Stromnetze ist notwendig, um das Ziel in der vorgegebenen Zeit zu schaffen", sagte der Unternehmer in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".

Löscher erklärte weiter: "Mir geht es um Dialog, Beteiligung und breite Akzeptanz. Es muss auch die Möglichkeit des Einspruchs bei Eingriffen in die Natur geben. Aber aus Erfahrungen wie bei Stuttgart21 müssen alle lernen. Wenn die Energiewende nicht scheitern soll, brauchen wir deutlich kürzere Genehmigungsverfahren." Löscher forderte einen gesellschaftlichen Konsens für die Energiewende: "Die Energiewende bietet große Chancen für die deutsche Ingenieurskunst und kann zum Musterbeispiel für eine saubere, sichere und bezahlbare Stromversorgung werden. Doch um diese Chancen zu nutzen, muss sich das ganze Land hinter dieses Ziel stellen." Löscher weiter: "Die Energiewende kann zum Vorbild für andere Länder werden." Die Energiewende hält der Konzernchef nur durch den Bau neuer Gas- und Kohlekraftwerke für machbar: "Netzstabilität und Versorgungssicherheit sind entscheidend. Niemand kann von heute auf morgen 20 Gigawatt aus Kernkraftwerken durch erneuerbare Energien ersetzen. Ohne zusätzliche hocheffiziente Gaskraftwerke und saubere Kohlekraftwerke ist eine stabile Stromversorgung so rasch nicht vorstellbar. Und natürlich müssen wir sicherstellen, dass die starke industrielle Basis in unserem Land nicht gefährdet wird." Löscher würdigte zudem die Verdienste der Atomenergie in Deutschland: "In Deutschland hat die Kernkraft über Jahrzehnte einen wichtigen und sicheren Beitrag zur Energieversorgung geleistet. Aber heute gibt es echte Alternativen und einen breiten gesellschaftlichen Konsens für den Ausstieg." Auf die Frage, ob er Parallelen zwischen den Reaktorunglücken von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 sehe, sagte Löscher: "Nein, es gibt fundamentale Unterschiede. Aber mit Fukushima hat das Restrisiko der Kernkraft ein Gesicht bekommen."
DEU / Unternehmen / Energie
10.03.2012 · 00:00 Uhr
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