Sechs Fragen an Indie-Game-Entwickler: Jonas Tyroller
In unserer Interviewreihe Sechs Fragen an Indie-Game-Entwickler stellen wir unabhängigen Entwicklern und Studios interessante Fragen und geben euch damit die Möglichkeit einen Einblick in deren Arbeit zu erhalten.
Heute stellt sich Jonas Tyroller unsere Fragen. Er entwickelt derzeit das Mobile-Game Sniffi und ist durch einen gemeinsamen Bekannten auf Gamebolds aufmerksam geworden. Doch das hier soll kein elitärer Kreis sein. Wenn Du auch Indie-Game-Entwickler bist und gerne der Welt deine Meinung und Ansichten mitteilen möchtest, dann melde dich gerne bei uns.
Bitte erzähle uns ein bisschen mehr über Dich selbst und Deine Motivation: Warum hast Du Dich dazu entschlossen, ein Indie-Entwickler zu werden?
Ich habe schon in der vierten oder fünften Klasse angefangen mit einem Programm namens Game Maker Spiele zu machen. Mit der Zeit wurden sie immer besser und besser. Da ich immer noch zur Schule gehe habe ich absolut kein Budget und falle somit in die Kategorie Indie-Entwickler. Seit einiger Zeit habe ich einen YouTube Kanal mit Programmiervideos und anderem Nonsense.
Über diesen hat mich auch meine derzeitige Kollegin Melissa Kleine gefunden, mit der ich jetzt mein erstes größeres Projekt verwirklicht habe.
An welchem Projekt arbeitest Du derzeit und was hast Du für Dein nächstes Projekt geplant?
Das eben schon erwähnte Spiel heißt Sniffi. Es ist ein Action-Puzzle-Plattformer für Android und iOS, bei dem man die Level vor dem Spielen bearbeiten und verändern kann. Wir haben an dem Spiel eineinhalb Jahre gearbeitet und es ist jetzt so gut wie fertig. Mein nächstes Projekt hat den Titel “Game-Design studieren” und ich hoffe, dass ich dieses Projekt verwirklichen kann.
Wie finanzierst Du Deine Projekte (Crowdfunding, Early Access, Deine Ersparnisse?)
Das technisches Equipment haben mir meine Eltern finanziert. Melissa arbeitet genauso wie ich ohne direkt dafür bezahlt zu werden. Den Gewinn teilen wir gerecht auf. Wie viel das sein wird steht noch in den Sternen.
Was ist der Vorteil, ein Indie-Entwickler zu sein bzw. was ist toll daran?
Das tolle daran ein Indie-Entwickler zu sein ist, dass keiner einem vorschreiben kann, was man zu tun und zu lassen hat. Man hat alles selbst in der Hand. Allerdings habe ich natürlich noch nie in einem größeren Studio gearbeitet und kann deshalb nicht wirklich einen Vergleich ziehen.
Wenn ein großer Publisher mit viel Geld an Deiner Tür anklopfen würde – würdest Du das Angebot annehmen?
Das hängt ganz davon ab, wie genau dieses Angebot aussieht. Ich habe schon ein paar großartige Ideen, die ich liebend gerne umsetzen würde, wenn ich mehr Mittel zur Verfügung hätte. Als Indie-Entwickler ist es beispielsweise schwer ein Multiplayerspiel inklusive vernünftigem Online-Matchmaking auf die Beine zu stellen. Dabei haben Mehrspielerspiele meiner Meinung nach
noch sehr viel unerforschtes Gewässer. Einzelspielerspiele sind leichter zu machen, deshalb gibt es hier auch mehr Dinge, die man so oder so ähnlich schonmal gesehen hat. Wenn ein großer Publisher mit einem verlockenden Angebot an meiner Tür klopft, würde ich es vermutlich also annehmen.
Vielen Dank Jonas, dass Du Dir die Zeit genommen hast!