Schwäche bei Bundesanleihen vor EZB-Zinsentscheid
Deutsche Staatsanleihen haben im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung durch die Europäische Zentralbank einen leichten Abschwung erlebt. Der Euro-Bund-Future, ein Hauptindikator für die Bewegungen am deutschen Anleihemarkt, sank während des frühen Nachmittagshandels um moderate 0,07 Prozent und stand damit bei 131,62 Punkten. Parallel dazu zeigte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen eine relative Beständigkeit und verharrte bei 2,45 Prozent.
Im Vergleich zum dynamischen Marktgeschehen am Vortag, als die Renditen in die Höhe schnellten und die Anleihepreise sanken, präsentierte sich der Handel am Donnerstag weitgehend beständig. Auslöser für die Unruhe am Mittwoch waren die aus den USA vermeldeten Inflationsraten. Diese Daten legten nahe, dass sich der Inflationsdruck weiterhin hartnäckig zeigt und somit eine Zinssenkung durch die Federal Reserve wohl noch auf sich warten lässt. Die Erwartung eines weiterhin strikten Zinskurses ließ weltweit die Renditen von Staatsanleihen ansteigen.
Investoren richten nun ihren Blick nach Frankfurt, wo die EZB nach der Beratung ihres Rates die geldpolitischen Weichenstellungen bekanntgeben wird. Eine sofortige Anpassung der Leitzinsen wird dabei nicht erwartet, jedoch könnten Signale für eine mögliche Zinssenkung im Juni gesetzt werden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zuvor betont, dass die Zentralbank im Juni aufgrund eines umfangreicheren Datensatzes fundiertere Entscheidungen treffen könne.
Im Licht dieser Entwicklungen bleibt die Investorengemeinde aufmerksam und wartet auf Hinweise aus dem Bankensektor, die Aufschluss über die weitere Richtung der Geldpolitik im Euroraum geben könnten. (eulerpool-AFX)