Schuldenmanagement des Bundes: Finanzagentur sieht steigende Zinsausgaben gelassen entgegen
Die Bundesrepublik Deutschland steht vor der Herausforderung, finanzielle Großprojekte von SPD und Union umzusetzen, doch die zuständige Finanzagentur zeigt sich optimistisch. Trotz der Erwartung steigender Zinsausgaben hält die Agentur an ihrem bestehenden Kreditplan fest, wie aus einer Mitteilung in Frankfurt hervorgeht.
Geschäftsführer Tammo Diemer beruhigt: Ein finanzieller Engpass sei ausgeschlossen, da ein Liquiditätspuffer in Höhe von zig Milliarden Euro bereitsteht. Die Finanzmittel stammen von öffentlichen Einrichtungen, die ihre überschüssigen Gelder der Finanzagentur zur Verfügung stellen.
2024 werden laut Planung 34 Milliarden Euro allein für Zinsausgaben fällig. Zudem sind über die Bundeswertpapierauktionen 380 Milliarden Euro Einnahmen für das laufende Jahr vorgesehen. Anpassungen für das zweite Quartal sind nicht geplant, jedoch wird die Finanzagentur im zweiten Halbjahr wieder Bundesanleihen mit sieben Jahren Laufzeit emittieren.
Das umfassende Finanzpaket der Regierung sieht zudem die Erschaffung eines kreditfinanzierten Sondervermögens von 500 Milliarden Euro für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz vor. Der Bundesrechnungshof rechnet mit zusätzlichen jährlichen Zinszahlungen von zwölf Milliarden Euro nach Ende des Infrastrukturprogramms. Für die Verteidigungsausgaben könnten ebenfalls weitere 25 Milliarden Euro anfallen.
Der Anstieg der zehnjährigen Bundesanleihenrenditen zeigt das gestiegene Interesse der Investoren an deutschen Staatsanleihen. Deutschland genießt auf dem Finanzmarkt eine hervorragende Bonität, was das Angebot der neuen Anleihen trotz der steigenden Verschuldung attraktiv macht.