Schavan wechselt als Botschafterin in den Vatikan

Ulm/Berlin (dpa) - Ex-Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) wechselt als Botschafterin in den Vatikan. «Ja, ich bin gefragt worden und habe der Bundesregierung gesagt, dass es mir eine Freude und Ehre wäre, die Aufgabe einer Botschafterin beim Heiligen Stuhl zu übernehmen», bestätigte sie der «Südwest Presse».

Ein «förmlicher Beschluss» des Bundeskabinetts stehe aber noch aus, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Wann die Personalie beschlossen werde, stehe noch nicht fest.

Mit dem Ausscheiden des derzeitigen Botschafters Reinhard Schweppe im Sommer soll die 58-jährige CDU-Politikerin nach Rom gehen, wie zunächst die «Süddeutsche Zeitung» berichtet hatte. Damit kehrt Schavan dem Bundestag den Rücken, was sie ihrem Ulmer Kreisverband bereits mitgeteilt hat.

«Man kann sich den Zeitpunkt einer solchen Anfrage nicht aussuchen», erklärte sie der «Südwest Presse» und ließ keinen Zweifel daran, dass sie die Aufgabe reizt: «Für mich beginnt damit eine neue Lebensphase und das Ende der aktiven Politik.»

Die CDU-Politikerin hatte vor einem Jahr wegen einer Plagiatsaffäre ihren Doktortitel verloren. Die Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trat damals als Ministerin zurück, obwohl sie den Vorwurf bestritt. Ihre Klage gegen die Aberkennung ihres Titels läuft noch immer - am 20. März wird ihr Fall vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht verhandelt. Sie ist katholische Theologin und war 14 Jahre lang bis 2012 stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU.

Seibert nannte Schavan eine engagierte und profilierte Katholikin, «deren Stimme in allen Diskussionen um Glaube und Kirche heute zu vernehmen war». Dass sie Deutschland künftig beim Heiligen Stuhl vertreten soll, sei bei den Koalitionsgesprächen besprochen worden. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, es gebe «keine Zweifel, dass es sich um einen guten Plan und eine gute Wahl handelt».

Schavan studierte katholische Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften. Sie erwarb 1980 den Doktortitel, den ihr die Universität Düsseldorf vor einem Jahr wegen «vorsätzlicher Täuschung durch Plagiat» entzog. Bei der Bundestagswahl im September hatte die gebürtige Rheinländerin trotzdem das Direktmandat im Wahlkreis Ulm gewonnen. Sie sitzt seit 2005 im Bundestag und war von da an bis 2013 Bundesbildungsministerin. Zuvor war sie zehn Jahre lang Kultusministerin in Baden-Württemberg.

Diplomatie / Parteien / CDU
03.02.2014 · 17:21 Uhr
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