Sanfte Kursgewinne bei deutschen Staatsanleihen – Ölpreise als Zünglein an der Waage
Die deutschen Staatsanleihen haben am Donnerstag ihre positive Tendenz behutsam fortgesetzt und geringfügige Kursgewinne verbucht. Der maßgebliche Euro-Bund-Future legte bis zum Mittag um 0,05 Prozent zu und erreichte mit 131,57 Punkten einen neuen Stand. Im gleichen Atemzug präsentierte sich die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen mit einem Wert von 2,45 Prozent. Als treibende Kraft hinter dem Rückgang der Renditen identifizierten Beobachter der Dekabank den jüngsten Rückgang der Ölpreise. Diese Entwicklung, so die Analysten, wirke sich dämpfend auf die Inflationserwartungen aus. Einen zusätzlichen Impuls durch neue Wirtschaftsdaten gab es nicht, da am Vormittag keine entscheidenden Konjunkturzahlen veröffentlicht wurden. Die Hauptstadtnotierer zeigten sich grundsätzlich optimistischer hinsichtlich der wirtschaftlichen Perspektiven Deutschlands. Der neuesten Ausgabe des Monatsberichts der Bundesbank ist zu entnehmen, dass für das erste Quartal ein leichtes Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu verzeichnen sei. Noch vor kurzem war die Bundesbank von einer leicht rückläufigen Wirtschaftsleistung ausgegangen. Dennoch bleibt ungewiss, ob dieser Wachstumstrend auch im zweiten Quartal anhalten wird. Investoren werden am Nachmittag wohl gespannt die Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten verfolgen. Dort zeigten sich zuletzt die Wirtschaftszahlen recht robust, was die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen seitens der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) merklich reduzierte. Mit Interesse werden daher Updates zu Arbeits-, Immobilienmarkt sowie zur Industriestimmung erwartet. (eulerpool-AFX)