SailPoint-Börsengang: Milliarden-Gewinn für Thoma Bravo trotz unsicherem Marktumfeld
Der geplante Börsengang des Cybersicherheitsunternehmens SailPoint könnte der Private-Equity-Gesellschaft Thoma Bravo einen Milliarden-Gewinn bescheren. Das US-Unternehmen strebt eine Bewertung von über 12 Milliarden US-Dollar an – fast das Doppelte der 6,9 Milliarden Dollar, die Thoma Bravo 2022 für die Übernahme zahlte.
Der Exit kommt zu einem Zeitpunkt, an dem viele Private-Equity-Firmen mit Bewertungsdruck und geringen Kapitalrückflüssen kämpfen. Durch steigende Zinsen und eine gesunkene Risikobereitschaft der Investoren hatte sich der Markt für Neulistungen zuletzt stark abgekühlt. Dennoch setzt Thoma Bravo darauf, dass das kräftige Wachstum von SailPoint – die jährlichen wiederkehrenden Einnahmen haben sich seit der Übernahme auf über 800 Millionen Dollar verdoppelt – den Börsengang zum Erfolg macht.
Laut Bloomberg wird SailPoint seine Aktien zu 23 Dollar je Stück anbieten, was über der ursprünglich avisierten Preisspanne von 19 bis 21 Dollar liegt. Dies würde Thoma Bravo eine Buchrendite von über vier Milliarden Dollar ermöglichen, allerdings ohne direkten Kassenfluss, da die Private-Equity-Gesellschaft beim Börsengang keine Anteile veräußert.
Die Erlöse von mehr als einer Milliarde Dollar aus dem IPO sollen zur Tilgung nahezu aller Schulden verwendet werden. Zudem haben sich die Investmentfirmen Dragoneer Investment Group und AllianceBernstein als Ankerinvestoren beteiligt und sichern rund 20 Prozent der Emission.
Banker rechnen angesichts der aktuell positiven Marktbedingungen mit einer Welle neuer Börsengänge. Dennoch ist 2025 bislang verhalten angelaufen: Die Aktie des US-Flüssiggasexporteurs Venture Global verlor seit ihrem Marktdebüt im Januar fast 40 Prozent. Auch der für diese Woche geplante Börsengang von Karman Holdings, einem Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen, wird mit Spannung beobachtet.
