Russische Armee setzt 59 Marschflugkörper, Raketen und Drohnen bei Angriff auf Ukraine ein
Im Rahmen ihres schweren Luftangriffs auf die Ukraine am vergangenen Montag hat die russische Armee nach Angaben des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj insgesamt 59 Marschflugkörper, Raketen und Drohnen eingesetzt. Laut Saluschnyjs Mitteilung auf Telegram seien alle acht eingesetzten iranischen Shahed-Drohnen sowie 18 von 24 Marschflugkörpern der Typen Ch-101, Ch-555 und Ch-55 erfolgreich abgewehrt worden. Unabhängige Bestätigungen zu diesen Angaben liegen bislang nicht vor.
Saluschnyj berichtete zudem, dass bei dem Angriff sowohl zivile Infrastruktur als auch industrielle und militärische Ziele angegriffen worden seien. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau gab an, dass ein kombinierter Angriff auf militärisch-industrielle Objekte in der Ukraine stattgefunden habe.
Es war bereits der dritte schwere Bombardement binnen weniger Tage, nachdem ähnliche Angriffe bereits am 29. Dezember 2023 und am 2. Januar 2024 stattgefunden hatten. Diesmal wurden die Ziele im Osten und Süden der Ukraine attackiert, die weniger stark durch Flugabwehr geschützt sind als die Hauptstadt Kiew.
Im Gegensatz zu den vorherigen Angriffen gab es dieses Mal keine Abwehrmöglichkeiten gegen vier besonders gefährliche Hyperschallraketen namens Kinschal (Dolch). Saluschnyj zufolge wurden sie von russischen Kampfjets MiG-31 aus dem Luftraum über Tambow und Rjasan abgefeuert. Des Weiteren konnten auch acht Marschflugkörper des Typs Ch-22 nicht abgefangen werden. Diese wurden von Bombern des Typs Tupolew TU-22M3 über dem grenznahen Gebiet von Belgorod abgeschossen. Die abgewehrten Marschflugkörper stammten von Langstreckenbombern des Typs Tu-95MS, die von Engels an der Wolga gestartet worden waren.
Zusätzlich setzte Russland sieben umfunktionierte Luftabwehrraketen der Systeme S-300 und S-400 sowie sechs Iskander-Boden-Boden-Raketen ein. Seit Februar 2022 wehrt die Ukraine eine großangelegte russische Invasion ab. Russland hält, einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim, knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. (eulerpool-AFX)