Ruhige Reaktion der Märkte nach Abstufung der US-Kreditwürdigkeit
Die deutschen Staatsanleihen zeigten sich zu Wochenbeginn stabil mit einem leichten Anstieg der Kurse. Die Kreditwürdigkeit der USA, kürzlich von der Ratingagentur Moody's herabgestuft, hatte nur vorübergehend Einfluss auf die Stimmung am Markt für festverzinsliche Wertpapiere bis zum Mittagshandel. Gegen Nachmittag verbuchte der Euro-Bund-Future einen Anstieg von 0,10 Prozent und notierte bei 130,56 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen lag bei 2,57 Prozent, nachdem sie zeitweise auf 2,65 Prozent gestiegen war.
Noch deutlicher war der Effekt bei den US-Staatsanleihen, insbesondere bei den 30-jährigen Papieren, deren Rendite auf 5,03 Prozent kletterte — der höchste Stand seit dem Herbst 2023. Ursächlich hierfür war die Moody's Entscheidung, der USA die bislang gehaltene Spitzenbewertung 'Aaa' zu entziehen und sie auf 'Aa1' herabzusenken. Diese Maßnahme sei laut Moody's eine Reaktion auf den über Jahre hinweg gestiegenen Schuldenstand und die dafür anfallenden Bedienungskosten.
Trotz dieser Entwicklungen blieben die Marktreaktionen moderat. UBS-Anleihenexperten, darunter Mark Haefele, prognostizieren keine nennenswerten Auswirkungen auf die Finanzmärkte und erwarten mögliche Interventionen der US-Notenbank bei drastischen Renditesprüngen.
Im Kontext der geldpolitischen Perspektive äußerte sich der Vizepräsident der US-Notenbank, Philip Jefferson, gelassen. Auf einer Konferenz in Fernandina Beach, Florida, erklärte er die Haltung der Fed als abwartend, um die langfristigen Auswirkungen auf die Geldpolitik zu analysieren und gegebenenfalls zu reagieren.