Rüstungsaktien unter Druck: Friedenshoffnungen belasten Kurse
Der Markt für Rüstungsaktien verzeichnete am Freitag deutlich rückläufige Kurse, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Bemühungen um Frieden im Ukraine-Konflikt intensiviert hat. Trotz einer vereinbarten Finanzhilfe der EU in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten bis 2027 blieben die Anleger verhalten. Die starke Performance der Rüstungstitel in den vergangenen Monaten führte vermehrt zu Gewinnmitnahmen.
Rheinmetall musste als eines der Schlusslichter im Dax einen Rückgang um 5,8 Prozent hinnehmen, verbleibt jedoch mit einem Jahresplus von 172 Prozent weiterhin stark im Plus. Auch im MDax litten Rüstungsunternehmen wie Hensoldt und Renk mit Kursrückgängen von 6,8 Prozent respektive 5,8 Prozent, bleiben jedoch mit Jahresgewinnen von 166 und 240 Prozent Spitzenreiter. Alzchem verzeichnete im SDax einen Rückgang von 5,6 Prozent, was das Jahresplus auf 163 Prozent reduzierte. Airbus, das neben Rüstung auch stark auf den zivilen Flugzeugbau setzt, verlor ebenfalls 2,3 Prozent, womit das Jahresplus auf 30 Prozent sank.
Auch internationale Rüstungsriesen waren betroffen: In Frankreich verloren Safran 2,3 Prozent, während in Italien Leonardo um 5,0 Prozent nachgab. Britische Unternehmen wie BAE Systems und Rolls-Royce sahen Rückgänge von jeweils 3,3 Prozent.
Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Research betont, dass die Ankündigung eines 'Friedensgipfels' Trumps mit Putin die Märkte unter Druck setzt. Investoren reagieren auf mögliche Fortschritte im Ukraine-Konflikt mit weiteren Verkäufen. Andreas Lipkow, ein weiterer Aktienexperte, sieht die Gewinnmitnahmen als nachvollziehbar angesichts der nervösen Marktlage und dem beeindruckenden Jahresverlauf der Rüstungsbranche.
Obgleich Trump weiterhin auf eine Lösung im Konflikt drängt, bleibt fraglich, ob seine Bemühungen bei einem Treffen mit Putin Früchte tragen. Vergangene Treffen, wie das im August in Alaska, ließen teils deutliche Vorteile für Putin erkennen, während der russische Präsident keine sichtbaren Zugeständnisse machte.

