Rückkehr in die Realität: Manfred Weber warnt vor Illusionen im Umgang mit Russland
In einem aktuellen Interview hat Manfred Weber, der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, davor gewarnt, Russland zu unterschätzen und in einer Traumwelt zu leben. Seine Aussagen kommen nach einem bemerkenswerten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Weber ist überzeugt, dass Russland gegenwärtig keinen Frieden anstrebt und dass die Realität härter ist, als einige es wahrhaben wollen.
Trotz seiner Warnungen unterstreicht Weber die Bedeutung von Gesprächen, insbesondere im Kontext des schweren Konflikts auf ukrainischem Boden. Trump hat den Wunsch geäußert, Russland wieder als Partner zu gewinnen, doch Weber zeigt sich skeptisch. Er betrachtet Trumps Gedanken als illusionär und verweist auf frühere Versuche, wie die gescheiterte Annäherung durch den Bau der Nord Stream 2 Pipeline nach der Krim-Annexion 2014 statt schwerer Sanktionen.
Die EU zeigt indes bereits mit schärferen Sanktionen Handlungsbereitschaft gegenüber Russland. Weber merkt an, dass Sanktionen ihre Wirkung entfalten und Putin unter erheblichem Druck steht, den er nicht lange durchhalten könne. Dies solle der Anreiz für die EU sein, ihren Kurs mit zuversichtlichen Schritten weiterzuführen. Noch in den kommenden Stunden beraten die Außenminister der EU über ein neues Sanktionspaket, das unter anderem die Bekämpfung der sogenannten russischen Schattenflotte im Ölexport zum Ziel hat.