Robuste Krisenfestigkeit der Großbanken im Euroraum: EZB erfreut über Kapitalstärke
Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich zufrieden mit der Krisenresistenz der Großbanken im Euroraum. In ihrem jährlichen Bericht hebt die EZB-Bankenaufsicht hervor, dass die Institute eine beeindruckende Kapital- und Liquiditätsausstattung vorweisen und zudem hohe Profitabilität erzielen. Diese positiven Bewertungen beruhen auf der jüngsten Überprüfung der großen Geldinstitute im Währungsraum. Interessanterweise plant die EZB, die Eigenkapitalanforderungen weitgehend stabil zu halten, zumindest bis zum Jahr 2026.
Dank der Abkehr von jahrelangen Nullzinsen profitieren die Banken von Zinsüberschüssen. Auch die florierenden Börsen steuern durch verbesserte Provisionen bei Wertpapiergeschäften zu den Gewinnen bei. Die aufs Jahr hochgerechnete Rendite auf das Eigenkapital erreichte Mitte 2025 beeindruckende Werte von über 10 Prozent, so die Angaben der EZB.
Doch trotz dieser robusten Lage operieren die europäischen Banken in einem Umfeld voller Herausforderungen. Geopolitische Spannungen und die Konkurrenz durch Digitalisierung sowie nicht-traditionelle Finanzakteure erhöhen den Druck auf die Institute. Die EZB betont, wie wichtig vorausschauende Risikobewertungen und eine hohe Widerstandsfähigkeit sind, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Die EZB-Bankenaufsicht, die sich als Konsequenz aus der globalen Finanzkrise 2008 verstärkte, überwacht die weltweit größten europäischen Banken. Innerhalb des 'Supervisory Review and Evaluation Process' (SREP) bestimmt die Behörde unter anderem Kapitalzuschläge und Dividendenpolitik. Vor Kurzem wurden die leicht reduzierten Kapitalanforderungen für 2026 von der Deutschen Bank und der Commerzbank bekannt gegeben. Der Bericht umfasst die Ergebnisse von 105 Banken, die direkt der Kontrolle der EZB unterliegen.

