Risse in den Säulen des Marktes: Investoren hinterfragen zentrale Anlagemythen

Die Finanzmärkte erleben derzeit eine Phase der Neubewertung, die Investoren vorangetriebene Narrative kritisch hinterfragt. An vorderster Front steht die erwartete Zinslandschaft, deren Aussichten sich deutlich verdüstert haben. Die Hoffnung auf aggressive Zinssenkungen durch die Federal Reserve, welche als Stütze für risikobehaftete Anlageklassen galten, hat sich nach positiver Inflationsdaten zerschlagen. Die Korrektur dieser fundamentalen Annahme bringt insbesondere für Aktien und Anleihen große Unsicherheit mit sich und ist ein bedeutender Faktor für den aktuellen 4-prozentigen Rückgang des globalen Aktienmarktes im laufenden Monat.

Eine weitere Säule, die das Narrativ des Marktes trägt, ist das Phänomen 'Die glorreichen Sieben'. Diese Gruppe, bestehend aus den Technologie-Riesen Nvidia, Meta, Apple, Tesla, Amazon, Alphabet und Microsoft, galt als leuchtendes Beispiel für den US-amerikanischen Aktienmarkt und befeuerte sogar die globalen Börsen in den letzten Monaten. Ihr aggregierter Wert entspricht rund einem Viertel des gesamten S&P 500-Index und stellt damit eine beachtliche Marktkonzentration dar.

Investoren konnten sich lange Zeit auf die stetigen Erfolge dieser Schwergewichte verlassen. Nvidia verzeichnete zu Jahresbeginn einen beeindruckenden Kursanstieg von etwa 70 Prozent. Doch auch hier zeigen sich Risse. Nvidia hat seit seinem Höchststand im März Einbußen von 12 Prozent hinzunehmen, Tesla verlor im laufenden Jahr bereits 40 Prozent und Apple 13 Prozent. Selbst Microsofts Zuwachs von 'nur' 7 Prozent, Amazon mit 18 Prozent und Meta mit 42 Prozent scheinen im Schatten der früheren Erfolge nun eine Abkühlung zu signalisieren.

Die Frage steht im Raum, ob das Konzept 'Mag7' tatsächlich eine konsistente Anlagestrategie oder nur eine geschickte Wortprägung darstellt – vielleicht sogar ein interner Scherz, der sich längst verselbstständigte. Neue Varianten wie 'Fab Four' oder 'Terrific Two und Floppy Five' betonen diese Möglichkeit und zeigen die kreative Ader der Finanzbranche auf.

Portfolio-Manager Yves Choueifaty vom französischen Investmenthaus Tobam warnt vor der hohen Marktzentration, die auf lange Sicht nicht tragfähig erscheint, aber kurz- bis mittelfristig fortbestehen könnte. Demgegenüber steht eine Analyse von HSBC, die eine anhaltende Dominanz dieser Aktiengruppe vermuten lässt. Überraschenderweise zeigt sich, dass nahezu jeder US-Fondsmanager diese Aktien untergewichtet hat, teils bedingt durch Beschränkungen bezüglich der Einzelpositionen in manchen Fonds.

Die Stimmung unter den Fondsmanagern deutet jedoch darauf hin, dass sie geneigt sind, Kursrückgänge als Kaufgelegenheiten zu betrachten. Dies stellt einen ersten Test für die Nervenstärke dar, gerade wenn verlässliche Anhaltspunkte fehlen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 23:07 Uhr
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