Rentenstreit in der Union: Kanzler Merz verteidigt Kurs und setzt auf Wandel nach 2031
Bundeskanzler Friedrich Merz hat die inhaltliche Linie der Union in der gegenwärtigen Debatte rund um das Rentensystem bekräftigt und seine Position entschieden verteidigt. Laut dem CDU-Vorsitzenden reflektiert der aktuelle Gesetzesentwurf genau die im Koalitionsvertrag vereinbarten Punkte. Während Merz im ARD-Format „Bericht aus Berlin“ sprach, unterstrich er, dass die Diskussion insbesondere Regelungen betrifft, die bis zum Jahr 2031 gelten sollen. Zugleich kündigte er eindeutige Reformen für die Zeit nach 2031 an, indem er betonte: „Ich unterstütze es, dass wir für die Zeit nach 2031 in unserem Rentensystem grundlegend etwas ändern.“
Merz griff in seiner Ansprache auch die Einbindung junger Abgeordneter der Union auf, indem er hervorhob, dass deren kritische Ansichten Beachtung finden sollen. In diesem Zusammenhang soll bis zum Jahresende eine Rentenkommission eingesetzt werden, die maßgeblich an zukünftigen Reformen arbeitet. Gemeinsam mit diesen Stimmen wird die Kommission für eine Übergabe ihrer Ergebnisse bis zur Sommerpause 2026 sorgen, woraufhin ein Gesetzgebungsverfahren initiiert wird. Der Kanzler brachte die Möglichkeit ins Spiel, den aktuellen Gesetzentwurf durch einen „Begleittext“, exemplarisch einen Entschließungsantrag, zu ergänzen, um die „Schrittfolgen“ aus dem Koalitionsvertrag deutlicher zu kommunizieren. Merz hatte sich beim Deutschlandtag der Jungen Union in Rust demonstrativ hinter das Rentenpaket der Bundesregierung gestellt, obwohl der Parteinachwuchs massive Vorbehalte äußert.
In seiner Rede warnte er vor der Gefahr eines „Unterbietungswettbewerbs“ und versicherte, dass er guten Gewissens dem Paket zustimmen werde, sobald es im Bundestag zur Abstimmung stehe. Merz betonte seine Verantwortung als Kanzler gegenüber dem gesamten Land und erklärte, sich um Zusammenarbeit mit der Jungen Union ebenso wie mit der Jungen Gruppe im Bundestag zu bemühen. Trotz der erwarteten kontroversen Diskussionen beim Deutschlandtag machte er seine Haltung klar: „Ich bin der Regierungschef, und ich muss dafür sorgen, dass diese Regierung zusammenbleibt.“ Abschließend verwies Merz auf den Koalitionsvertrag als Basis, dem auch die Junge Union letztlich zugestimmt hat.

