Rentenandrang der Babyboomer setzt Politik unter Druck
Die sich verschärfende Herausforderung des frühen Renteneintritts der Babyboomer-Generation stellt die Bundesregierung zunehmend auf die Probe. Jüngsten Erhebungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge, haben bis 2023 bereits 1,8 Millionen Menschen aus den Geburtsjahrgängen der Babyboomer-Generation die Segel gestrichen und sind in den Ruhestand übergegangen. Dies entspricht beeindruckenden 44 Prozent der Angehörigen dieser Alterskohorte und bedeutet, dass mehr als die Hälfte der neuen Ruheständler vorzeitig in Rente gegangen sind.
Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, prognostiziert das IW, dass ab 2025 jährlich mindestens eine Million Menschen dieser Generation in den Genuss der gesetzlichen Rente kommen, ohne das Regelalter erreicht zu haben. Besonders kritisch sieht das arbeitgebernahe Institut die bestehenden Regelungen für langjährig Versicherte, die bereits 45 Versicherungsjahre aufweisen können und somit schon zwei Jahre vor der regulären Altersgrenze abschlagsfrei in den Ruhestand wechseln dürfen.
Ruth Maria Schüler, die Hauptautorin der Studie, betont die Notwendigkeit, dass die Regierungsparteien Union und SPD innerhalb der angekündigten Rentenkommission möglichen Einschränkungen des frühzeitigen Ruhestandseintritts verstärkte Aufmerksamkeit schenken sollten. Dies könnte bedeutende Auswirkungen auf die zukünftige Rentenpolitik haben und das Augenmerk auf dringend notwendige Reformen in diesem Sektor lenken.