Renk profitiert von Rüstungskonjunktur, aber Auftragseingang sinkt
Der Zulieferer für Rüstungsgüter Renk erfreut sich im ersten Quartal steigender Umsätze, getrieben durch eine anhaltend hohe Nachfrage nach Sicherheits- und Verteidigungstechnologien. Dies teilte die Unternehmensleitung am Mittwoch mit. CEO Susanne Wiegand sieht die Positionierung des Konzerns als positiv, trotz des Rückgangs an Neuaufträgen zu Jahresbeginn. Am Aktienmarkt entfachte diese Nachrichten gemischte Reaktionen: Während die Renk-Aktie zunächst einen Spitzenanstieg von über vier Prozent erlebte, drehte sie im Tagesverlauf ins Minus. Zuletzt lag sie bei einem Rückgang von 0,6 Prozent bei 27,62 Euro. Erst kürzlich stieg das Augsburger Unternehmen für Varta in den SDax auf, nachdem es von dem Großaktionär Triton an die Börse gebracht worden war. Im Detail konnte Renk den Umsatz im ersten Quartal um beachtliche 22,5 Prozent auf 237,7 Millionen Euro steigern, während das bereinigte EBIT um nahezu die Hälfte auf 27,8 Millionen Euro anwuchs. Diese Erfolge werden auf optimierte Produktionsprozesse und einen vorteilhaften Produktmix zurückgeführt. Trotz des Umsatzwachstums sank der Auftragseingang jedoch um mehr als die Hälfte auf 208,2 Millionen Euro, was hauptsächlich auf hohe Vergleichswerte durch zwei Großaufträge im Vorjahr zurückzuführen ist. Die Auftragslage zeigt trotz des höheren Bestands von 1,8 Milliarden Euro eine mögliche Nachfrageverlangsamung an. Analysten, wie George McWhirter von Berenberg, bleiben jedoch zuversichtlich und erwarten im Jahresverlauf eine Belebung des Neugeschäfts. Renk-Finanzchef Christian Schulz erwartet eine Verbesserung des Verhältnisses von Auftragseingang zu Umsatz und eine Zunahme des Bestands. Ein bereits in Aussicht stehender Großauftrag der US-Armee könnte hierfür ausschlaggebend sein. Auch die saisonal bedingte, schwächere Performance zu Jahresbeginn wird als nicht besorgniserregend angesehen. Renk befindet sich somit trotz rückläufiger Neuaufträge und eines Nettoverlustes von 2,8 Millionen Euro im Quartal aufgrund gestiegener Steuerlasten in einer robusten Position. Mit einem erwarteten Umsatzwachstum von 10 Prozent pro Jahr und einer Margensteigerung zielt der Getriebehersteller auf weiterführende Erfolge ab. (eulerpool-AFX)