Rekordtemperaturen im Januar läuten heißes Jahr 2024 ein
Ein neues Jahr, ein neues Temperaturhoch: Wie der europäische Klimawandeldienst Copernicus jüngst berichtete, sind die globalen Temperaturen im Januar 2024 über jede bisherige Messung des Monats hinausgeschossen. Diese Zunahme markiert das erste Mal, dass die Erwärmung dauerhaft für einen Zwölfmonatszeitraum über 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Ära liegt. Dennoch, so heben die Experten hervor, bedeutet dieser Anstieg nicht automatisch ein Verfehlen des Pariser Klimaziels, welches sich auf längere Durchschnittswerte bezieht.
Samantha Burgess, die stellvertretende Direktorin von Copernicus, betont, dass der Schlüssel zur Eindämmung der globalen Temperaturerhöhung in der schnellen Reduktion von Treibhausgasen liegt. Eine Durchschnittstemperatur von 1,66 Grad über den historischen Messungen eines Januar deutet auf weiter wachsende Wärme hin, sodass Experten sogar davon ausgehen, dass 2024 das erste Jahr sein könnte, das die kritische Schwelle von 1,5 Grad Gesamterwärmung durchbrechen wird.
Mit einem Rückblick auf das Vorjahr, welches bereits 1,48 Grad über dem weltweiten vorindustriellen Mittel lag und als das wärmste Jahr seit Beginn Aufzeichnungen gilt, wird die besorgniserregende Tendenz noch klarer. Burgess wies Anfang des Jahres darauf hin, dass die Temperaturen des vergangenen Jahres möglicherweise seit 100.000 Jahren unerreicht sind, und Europa erlebte das zweitwärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.
Auch läutet der Abschwächen des El Niño-Phänomens keine Entspannung ein, denn die Wassertemperaturen bleiben hoch. Dies wirkt sich normalerweise alle paar Jahre erheblich auf die globale Temperatur aus, was die Prognosen weiter trübt.
Die Temperaturunterschiede fallen jedoch regional variabel aus. So verzeichnete der Januar in Skandinavien niedrigere, im Süden Europas jedoch höhere Temperaturen als üblich. Eine ähnliche Wärme war in anderen Teilen der Welt zu spüren, darunter in Teilen Kanadas, Nordwestafrikas, des Nahen Ostens und Zentralasiens. Gegenläufige Kälteeinbrüche gab es hingegen im westlichen Kanada, dem Zentrum der USA und in weiten Teilen Sibiriens.
Der Januar 2024 setzte sich mit 0,12 Grad Zunahme deutlich vom vorherigen Spitzenreiter, dem Januar 2020, ab. Forscher gehen davon aus, dass selbst ein außergewöhnlich warmes Jahr wie 2023 bald als verhältnismäßig kühl eingestuft werden könnte.
Als Schlüsselbehörde für klimarelevante Daten analysiert Copernicus regelmäßig eine Flut von Informationen, die von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit zusammengetragen werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse stellen die Grundlage für strategische klimatische und umweltpolitische Entscheidungen dar. (eulerpool-AFX)