Ratgeber: Fünf Fakten zur Riester Rente
22. Februar 2016, 09:47 Uhr · Quelle: klamm.de

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Dieses Senioren-Ehepaar lebt von der staatlichen Rente. Künftig braucht es eine zusätzliche private Vorsorge, doch die Riester Rente ist mit Vorurteilen behaftet.
Wohl kaum eine Art der Altersvorsorge ist derart umstritten wie die Riester-Rente. In den Augen der Gegner ist diese Sparvariante Betrug, diejenigen, die selber einen Riester-Sparvertrag haben, freuen sich indes über die Sicherheit, die er bieten soll. Grund genug, um an dieser Stelle einmal die wichtigsten fünf Fakten zur Riester Rente zu beleuchten, die auch den Kritikern als wichtige Entscheidungshilfe dienen können.
- Funktionsweise der Riester Rente
- Riester hat viele Gesichter
- Informationen zur staatlichen Förderung
- Zum Thema Sicherheit
- Einmal Riester, immer Riester?
Riester-Verträge werden in aller Regel bei Banken oder Versicherungen wie der Aachen Münchener abgeschlossen. Die Riester Rente fungiert dabei als Sparvertrag, in den bis zum Beginn der Rente einbezahlt wird. Zwar kann die Eigenleistung weitestgehend individuell hoch gesetzt werden, jedoch erhöhen sich die staatlichen Zulagen auch mit der Höhe der Eigenleistung – was zusätzliche Anreize schafft und auch die Besonderheit der Riester-Rente ist: die staatlichen Zuschüsse. Die vollen staatlichen Zuschüssen bekommt im Übrigen nur derjenige, der auch den Mindesteigenbeitrag leistet und der liegt bei vier Prozent des Vorjahresbruttoeinkommens. Wer diesen nicht aufbringen kann, kann den sogenannten Sockelbetrag einbezahlen, der bei fünf Euro monatlich liegt. Jedoch kann dabei nicht die volle staatliche Förderung ausgeschöpft werden.
Die Vertragsvielfalt variiert nicht nur nach dem jeweiligen Anbieter, sondern ganz grundsätzlich. In aller Regel werden jedoch drei Varianten angeboten. Das Fondssparen, die Riester-Versicherung und das Banksparen. Eine verwandte Riester-Art ist zudem die sogenannte Wohn-Riester-Option, die seit 2008 angeboten wird.
Die staatliche Förderung ist eine Grundeigenschaft der Riester Rente, die sich aus Steuerersparnissen und staatlicher Förderung bildet. 154 Euro für Arbeitnehmer, 185 Euro für Kinder und weitere Zusatzboni für Kinder, die ab 2008 geboren wurden sowie für junge Beitragszahler, die beispielsweise einen guten Studentenjob haben und noch unter 25 Jahren sind – so fallen die staatlichen Förderungen aus. Der Steuervorteil ist grob gesagt bei alleinstehenden Besserverdienern höher als beispielsweise bei Kindern.
Die staatliche Förderung gibt es zudem nur für solche Anlageformen und Verträge, die auch staatlich geprüft und zugelassen sind. Das heißt: Der Vertrag muss eine Prüfnummer haben und auf eine Zertifizierung verweisen. Rein theoretisch muss der Versicherungsnehmer dann jährlich die Zulagen beantragen – oder die Versicherungsgesellschaft mit dieser Aufgabe betrauen.
Jeder, der einen Riester-Vertrag abschließt, bekommt zum Rentenbeginn die selbst eingezahlten Beiträge sowie die staatlichen Zulagen. Optional kommen noch Renditen hinzu, die jedoch nicht garantiert werden. Ausnahme: Bei Riester-Versicherungen werden Renditen garantiert. Wie hoch die Garantie in Prozent ist, war bis dato mit dem Garantiezins geregelt, der im Jahr 2015 bei 1,25 Prozent lag und erst nach einigen öffentlich ausgetragenen Tumulten auch im Jahr 2016 wieder bei 1,25 Prozent liegt. Für Aufruhr hatte nämlich die Idee der Bundesregierung gesorgt, den Garantiezins abzuschaffen, wie die Frankfurter Allgemeine im Oktober 2015 berichtet hat. Wäre der Garantiezins gekippt worden, hätte das im Übrigen auch Auswirkungen auf Lebensversicherungen gehabt.
Wer glaubt, dass jeder unendlich viele Riester-Verträge abschließen kann, der irrt sich, denn die staatliche Förderung erhöht sich nicht pro Vertrag. Auch raten Versicherungsexperten dazu, sich gewissenhaft vorzubereiten und auch den Versicherungsanbieter im Vorfeld eingehend zu prüfen, denn ein Wechsel kann mitunter mit erheblichen Kosten verbunden sein. Zwar sind die sogenannten Wechselkosten im Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz finanziell gedeckelt, dennoch gilt auch hier, intensiv zu prüfen. Eine Alternative wäre, einen Vertrag ruhen zu lassen und einen zweiten Vertrag abzuschließen, wenn sich dadurch Vorteile realisieren lassen.

