Putin und die Illusion des ewigen Bündnisses: Hochprozentiges Wahlergebnis in Russland unter Kritik
In einer Entwicklung, die Beobachter kaum überrascht, aber dennoch tief blicken lässt, manifestiert das jüngste Wahlergebnis in Russland ein Bild politischer Unantastbarkeit rund um Präsident Wladimir Putin. Mit einer Zustimmungsrate, die offiziell auf beinahe 90 Prozent klettert, scheint das politische Signal eindeutig: Russland und Putin, ein Synonym für Beständigkeit und Einheit, unerschütterlich in die kollektive DNA des Landes eingeschrieben.
Diese Botschaft, die auf den ersten Blick Beifall suggeriert, kann bei genauerer Betrachtung als Dystopie eines demokratischen Prozesses interpretiert werden. Die aktuelle politische Erzählung, die aus Russland zu uns dringt, erinnert eher an simplen Lesestoff, eine Geschichte, die ihre Risse nicht länger verbergen kann. Die fortschreitende Eliminierung jedweder Opposition hat eine paradoxe Wirkung: Sie entblößt die melodramatische Inszenierung dieser vermeintlich unantastbaren Regentschaft und fördert gleichzeitig zutage, wie tief die Furcht vor dem Verlust von Autorität und Macht wahrhaftig sitzt.
Dennoch ist es nicht so, dass sich eine Mehrheit der russischen Bevölkerung gegen ihren Führer wendet; im Gegenteil scheint eine signifikante Anzahl von Menschen den Märchen über bedrohliche westliche Mächte Glauben zu schenken. Ein Narrativ, das von einer angeblichen Einkreisung Russlands fabuliert – eine Behauptung, die umso irrealer wirkt, wenn man die immensen Summen betrachtet, die aus dem Westen nicht in Verteidigung, sondern in großangelegte Energieprojekte wie die berühmten Gaspipelines durch die Ostsee fließen. (eulerpool-AFX)