Prozess gegen 83-Jährigen wegen versuchten Mordes an Zeugen Jehovas beginnt
Bielefeld (dts) - Vor dem Bielefelder Landgericht hat heute gegen einen 83-jährigen Pensionär aus Halle (Westfalen) der Prozess wegen 81-fachen Mordversuchs begonnen. Horst A. wird vorgeworfen, am 30. Juli des vergangenen Jahres vermummt und mit mehreren Waffen eine Kirche der Zeugen Jehovas gestürmt und versucht zu haben, die dort Anwesenden zu töten. Probleme im Umgang mit dem Maschinengewehr des Typs Skorpion VZ61, offenbar ausgelöst durch eine Ladehemmung, hatten den früheren Justizvollzugsbeamten allerdings von seinem Amoklauf abhalten können. Zwei der anwesenden Zeugen Jehovas hatten den damals 82-Jährigen daraufhin überwältigen können. Keiner der Gläubigen, die gerade eine Messe in der Kirche abgehalten hatten, war verletzt worden. Neben dem Maschinengewehr hatte A. noch drei Magazine Munition, sowie ein Samuraischwert, ein Klapp- und ein Jagdmesser, einen Totschläger und einen Benzinkanister in seinem Auto deponiert. A. hatte die Zeugen Jehovas offenbar für die Entfremdung von seiner Tochter, die seit Jahren bekennende Anhängerin der Organisation ist, verantwortlich gemacht. Am ersten Prozesstag wollte sich der Angeklagte zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern. Ein Urteil wird nach sieben Verhandlungstagen für den 15. April erwartet.