Positive Entwicklung des Arbeitsmarkts und der Konjunktur beeinflussen Arbeitslosigkeit nur marginal
Langzeitarbeitslose bleiben immer länger arbeitslos

(lifepr) Stuttgart, 30.06.2015 - .

Zumeldung zur Meldung der Agentur für Arbeit zu den Arbeitslosenzahlen im Juni 2015

Heute hat die Agentur für Arbeit die aktuellen Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben und die positive Arbeitslosenquote gegenüber anderen Bundesländern unterstrichen. Wir lenken den Blick auf Zahlen, die die Probleme des Arbeitsmarkts in Baden-Württemberg zeigen:

- Der relative Anteil der Hartz-IV-Bezieher (SGB II) ist gegenüber dem Vormonat auf 59,5 % gestiegen. Die absolute Zahl der SGB-II-Arbeitslosen beträgt jetzt 130.343, sie ist im Juni zwar um 727 Personen oder 0,6 % gesunken, gegenüber dem Vorjahresmonat aber um 504 Personen oder 0,4 % gestiegen. Demgegenüber ist die Zahl der Arbeitslosen im SGB III im Juni sogar um 3.525 Personen oder 3,8 % und gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 6.046 oder 6,4 % gesunken. Die positiven Bewegungen am Arbeitsmarkt wirken sich praktisch nur noch in der Arbeitslosenversicherung des SGB III und bei Kurzzeitarbeitslosen aus, während sie sich im SGB II und erst recht bei der Langzeitarbeitslosigkeit kaum noch niederschlagen. 71.663 Personen oder 32,7 % aller Arbeitslosen sind länger als ein Jahr arbeitslos, gegenüber dem vergangenen Monat 23 Personen und gegenüber dem Vorjahresmonat 1.077 Personen weniger, jedoch ist ihr Anteil erneut deutlich angestiegen.

- Betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit sind vor allem Arbeitslosengeld-II-Bezieher, sie sind an der Arbeitslosigkeit mit 59,5 %, an der Langzeitarbeitslosigkeit aber mit 83,3 % beteiligt.

- Die durchschnittliche Dauer von Arbeitslosigkeit beträgt für SGB-II-Arbeitslose 573 Tage - ganze 14 Tage mehr als im Vormonat und genauso hoch ist auch der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat. Demgegenüber beträgt die Dauer der Arbeitslosigkeit im SGB III nur durchschnittlich 205 Tage und ist gegenüber dem Vorjahresmonat um nur drei Tage angestiegen. Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger, vor allem unter den Langzeitarbeitslosen, steigt langfristig an und die Dauer der Langzeitarbeitslosigkeit nimmt tendenziell ständig zu.

- In Baden-Württemberg sind mittlerweile 38 % aller 443.767 SGB-II-Leistungsbezieher, das sind ca. 169.000 Menschen vier Jahre und länger im Leistungsbezug. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Zahlen der am Arbeitsmarkt besonders Benachteiligten, der arbeitslosen Älteren über 55 Jahre (-1.035 / -2,0%) und der Behinderten (-269 / -1,6%) deutlich weniger zurückgegangen, als die der allgemeinen Arbeitslosigkeit und die Zahl der arbeitslosen Ausländer (+2.562/ +4,4%) hat sogar deutlich zugenommen. Die Verbesserung der Arbeitslosigkeit ist so gering, dass der Arbeitsmarkt eigentlich auf der Stelle tritt, während sich die Situation der Benachteiligten tendenziell verschlechtert.

- Der Bericht der Arbeitsagentur weist aus, dass zwar im Juni 57.790 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten, dabei konnten aber nur 20.115 Personen aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit am 1. Arbeitsmarkt übergehen.

- Nur 21,2 % derjenigen, die aus dem SGB II heraus ihre Arbeitslosigkeit beendeten, konnten auch eine Erwerbstätigkeit beginnen; von den SGB-III-Empfänger, die aus der Arbeitslosigkeit abgingen, waren das immerhin 46,6 %.

Die Bundesagentur meldet für Baden-Württemberg einen Stand von über 4,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und eine Zunahme von 87.100 gegenüber dem Vorjahr. Verglichen damit ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 5.542 sogar als enttäuschend zu werten. Abgesehen davon muss auch darauf hingewiesen werden, dass von den insgesamt 5,9 Millionen Beschäftigten 1,6 Millionen Menschen oder über 27% aller Beschäftigten nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Konjunktur- und Beschäftigungswachstum wirken sich auf den Abbau der Arbeitslosigkeit nur noch marginal aus und Arbeitsmarktexperten gehen für die nächsten Monate sogar von einer stagnierenden bis leicht steigenden Arbeitslosigkeit aus.

Es zeigt sich immer deutlicher, dass Langzeitarbeitslose und ihre Familien ohne öffentlich geförderte Beschäftigung keine Chance mehr zur Teilhabe und zur Integration in Arbeit bekommen. Die Diakonie fordert dies seit langem und hat mit dem Passiv-Aktiv-Transfers ein realistisches Finanzierungskonzept vorgelegt, während die Bundesregierung trotz positiver wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Möglichkeit zu Handeln verpasst.

Weitere Hinweise unter:

http://www.initiative-pro-arbeit.de/

http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de/
Bildung & Karriere
[lifepr.de] · 30.06.2015 · 13:46 Uhr
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