Portal Knights – Unser Test zum Klotz-Portal-Adventure

„Das erinnert ja schon stark an Minecraft und Dragon Quest Builders,“ war meine erste Aussage nach dem ersten Starten des Spiels. Klar, Portal Knights erinnert schon stark an das schwedische Klötzchenbauspiel, bringt allerdings auch eigene Ideen mit sich. Dragon Quest Builders hat sich ebenso an Ideen aus Minecraft orientiert, am Ende aber doch alles anders gemacht. Das Klötzchenprinzip aus Minecraft ist eben nicht mehr als eine Grundlage für beide Spiele und ebenda fängt das eigene Portal Knights Spielprinzip an.

Eine geteilte und offene Welt

In der Welt von Portal Knights kam es zu einem Riss, der die große Welt in viele kleine schwebende Inseln zerteilte. Jede dieser Welten hat wahlweise eins oder mehrere Portal als Eingang und meist mehrere Ausgänge zu einer neuen Insel. Diese Portale sind auch die einzige Möglichkeit, zwischen den Inseln zu reisen. Eure Aufgabe ist es natürlich diese Welt zu retten. Und dazu müsst ihr die verschiedenen Inseln bereisen, die alle kaum unterschiedlicher sein können. Mal reist ihr in eine Wüste, mal in einen dichten Wald und mal habt ihr eine große Ebene voller Gras vor euch. Mehr als 45 dieser Inseln stehen zwischen euch und dem Ende des Spiels.

Mit einer von drei Klassen zieht ihr in den Kampf.

Bei der Erstellung eures Charakters habt ihr die Wahl zwischen drei verschiedenen Klassen. Diese unterscheiden sich an den einzelnen Fähigkeiten, sowie an den Hauptwaffen und den nutzbaren Rüstungen. Der Krieger beispielsweise kann wesentlich mehr einstecken, ist durch Schwert und Axt allerdings an den Nahkampf gebunden. Der Bogenschütze agiert aus der Distanz, ebenso wie der Magier, beide sind aber keine Nahkämpfer. Magier und Bogenschütze spielen sich relativ ähnlich. Das Kampfsystem ist zwar gut gemacht, allerdings nicht besonders vielschichtig. Wechseln könnt ihr zwischen den Klassen übrigens nicht. Habt ihr einen Krieger, bleibt ihr bis zum Ende von Portal Knights auch einer. Dafür bekommt ihr aber ein automatischen Zielsystem, welches den Kampf deutlich einfacher macht.

Jedem seine Klasse

Neben den Waffen hat jeder Charakter aber auch eigene Fähigkeiten, die er benutzen kann und die ihr über Stufenaufstiege immer wieder erweitern könnt. Wer jetzt an einen komplexen Talentbaum denkt , der hat weit gefehlt. Alle 5 Stufen stehen euch zwei verschiedene neue Fähigkeiten parat, die ihr wahlweise an- und ausschalten könnt. Als Krieger bekommt ihr so zum Beispiel schnellere Selbstheilung oder mehr Schaden, wenn ihr kurz vor dem Tod seid. Sehr schön ist, dass ihr eure Fähigkeiten jederzeit wechseln und so auf wechselnde Einflüsse reagieren könnt. Neben euren Fähigkeiten, habt ihr aber auch die Möglichkeit eure Ausrüstung zu wechseln. Jede Klasse kann seine Waffen verbessern oder neue Rüstungen zusammenzimmern. Dafür benötigt ihr natürlich Rohstoffe. Während es am Anfang noch Baumwolle tut, braucht man später schon deutlich seltenere Materialien.

Es gibt mehrere Bosskämpfe im Laufe des Spiels zu bestreiten
Es gibt mehrere Bosskämpfe im Laufe des Spiels zu bestreiten

Jeder ist ein Baumeister

Und wie vertreibt man sich die Zeit in der Welt von Portal Knights? Nun ihr könnt Rohstoffe sammeln, Klötze bauen und abbauen und kämpfen. Das war es dann auch eigentlich schon. Insgesamt etwas dürftig. Hin und wieder trefft ihr auf NPCs, die euch Aufgaben geben und euch für das Erledigen entlohnen. Die Quest sind allerdings zu generisch um überhaupt erwähnenswert zu sein. „Töte dies“, „Bring mir das“, „Sammle 15 Gegenstände“. Hier hat man eine größere Chance auf coole Quest verstreichen lassen.

Motivierender als das Kloppen und Questen in Portal Knights ist dann doch das Bauen. Ihr könnt eine Insel als Heimatinsel festlegen, zu der ihr dann immer wieder zurückkehren könnt. Das empfiehlt sich auch, denn auf euren Reisen werdet ihr derart viele Gegenstände finden, die ihr irgendwo unterbringen müsst. Zwar könnt ihr einen Teil davon verkaufen, wirklich lohnen tut sich das aber nicht, da es keine notwendigen Gegenstände gibt, die gekauft werden müssten. So sammelt ihr und ihr sammelt, um euch nach und nach vielleicht ein schickes Anwesen zu bauen. An Werkbänken könnt ihr zudem weitere Produktionsstätten wie Amboss, Schmelzofen oder Zeichentisch errichten. Vorgegebene Baupläne, wie in Dragon Quest Builders, gibt es keine in Portal Knights, ihr könnt also alles frei Schnauze bauen, wie in Minecraft. Wer mag, kann auch Felder anlegen, und so immer wieder neue Beeren für Heiltränke, Baumwolle für Kleidung und Möbel oder Bäume für Holz anbauen. Die Viehzucht fehlt allerdings leider.

Diese Portale dienen als Weg zwischen den einzelnen Inseln
Diese Portale dienen als Weg zwischen den einzelnen Inseln

Gemeinsam klotzt es sich am Besten

Portal Knights könnt ihr gemeinsam mit bis zu vier Spielern spielen. Zu zweit kann man im Splitscreen-Modus spielen, insgesamt vier Spieler sind online möglich. Gemeinsam sind auch die Bosskämpfe einfacher, von denen es insgesamt 3 Stück im Spiel gibt. Allerdings funktioniert das Matchmaking-System nicht über zufälliges Matchmaking, sondern nur auf Einladung. Das macht aus einem einfachen Grund Sinn. Es gibt keine Schutzsysteme. Theoretisch ist es für mich also möglich, einem fremden Spiel beizutreten und alle Häuser zu zerstören oder die Truhen zu plündern. Warum man nicht die Option einbaut, dies zumindest für seine Heimatwelt einzustellen, ist mir schleierhaft. Theoretisch ist man ja nicht einmal sicher wenn man mit seinen sogenannten Freunden spielt.

Leider sind viele der Aspekte in Portal Knights zwar vorhanden, allerdings nicht klug zu Ende gedacht. Aus den Bereichen Quests und Farming hätte man mehr machen können. Einige zusätzliche Bosskämpfe hätten dem Spiel auch nicht geschadet. Das Bauen funktioniert dafür wirklich gut und macht Spaß, allerdings fehlt mir persönlich ein Modus, wie der Kreativmodus von Minecraft, in dem ihr unbegrenzt viele Rohstoffe verbauen könnt und euch ein eigenes Reich schaffen könnt, ohne dauernd vorher zu sammeln.

Fazit Gabriel

Und so bleibt am Ende des Tages ein gemischtes Gefühl. Portal Knights ist definitiv ein interessanter Nischen-Titel und witzig für die kleinen und großen Zocker. Aber so wirklich konsequent zu Ende gedacht sind die Funktionen nicht. Zwar macht es Spaß, gemeinsam durch die Welten zu ziehen und Kreaturen zu bekämpfen, Rohstoffe zu sammeln und am Ende ein gemeinsames Bauprojekt umsetzen, allerdings vergeht durch die fehlende Kreativität in den restlichen Aktivitäten schnell der Spaß am gemeinsamen zocken. Und so ist Portal Knights wie bereits beschrieben eher ein Nischentitel, der nicht mit dem Umfang eines Minecraft, oder der Präsentation eines Dragon Quest Builders mithalten kann. Wer allerdings den leichten Spaß für zwischendurch im Koop sucht, der kann getrost zugreifen.

Fazit Stephan

Eines muss man Portal Knights lassen: Es ist vermutlich nicht nur das hübscheste Bauklötzchenspiel derzeit auf dem Markt sondern auch das mit einem der spaßigsten Kampfsysteme. Eine moderne Engine macht’s möglich und bietet neben üppigen Vegetationen – die für dieses Genre längst kein Standard sind – auch spannende Kämpfe mit Lock-On-Funktion und Ausweichmanövern, die man in Genrevertretern mitunter schmerzlich vermisst.

Das große Problem des Spiels ist jedoch, dass das Bauen von Häusern, Anlegen von Gärten und Dekorieren von Wohnräumen reiner Zeitvertreib ist und nicht wie in Dragon Quest Builders einem höheren Zweck dient. Dadurch, dass ihr eure Wohnstätte im Grunde nicht aufsuchen müsst, es hierfür auch keine Bonis gibt, euer Gegenstandsbeutel lächerlich klein ist, ihr euch durch verschiedene Gebiete auf einer Map durch den Kampagnenfortschritt entlang hangelt und Spiele, die von euren Freunden online gehostet werden in euren Privatsessions all das Terraforming und Housebuilding vermissen lassen, vernachlässigt Portal Knights seine Kernmechanik in einem solchen Ausmaß, dass man sich am Ende fragt: „Warum tue ich das eigentlich?“.

Junge Mütter und Väter können hier bedenkenlos zugreifen und eine tolle Erfahrung mit Kindern erleben. Leute, die ein tiefgründiges sowie sammelwütiges Abenteuer erwartet haben so wie ich nach Spielen der Demo, werden jedoch etwas enttäuscht werden.

Gaming
[next-gamer.de] · 07.06.2017 · 20:32 Uhr
[0 Kommentare]
 
Stimmen für das Kalifat: Massenmobilisierung in Hamburg
Mehr als 1000 Teilnehmer einer von „Muslim Interaktiv“ organisierten Kundgebung in Hamburg […] (00)
Assassin’s Creed Mirage im Sommer für iOS erhältlich
Ubisoft kündigte heute an, dass Assassin’s Creed Mirage ab dem 6. Juni für iOS über den […] (00)
The Rolling Stones zollen Charlie Watts Tribut
(BANG) - Die Rolling Stones vermissen das „Chaos und die Gerissenheit“ ihres verstorbenen […] (00)
Bayern mit Musiala, Sané und Jubilar Müller gegen Real
München (dpa) - Der FC Bayern München startet mit den lange fraglichen Fußball-Nationalspielern […] (02)
Solo 4: Kopfhörer-Bestseller von Beats wird fit für Android
Los Angeles (dpa/tmn) - Apples Audio-Firma Beats verpasst ihrem meistverkauften Modell - der […] (00)
«Faye» startet
Die HBO-Originaldokumentation Faye unter der Regie und Produktion von Laurent Bouzereau («Mama's Boy») […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
02.05.2024(Heute)
01.05.2024(Gestern)
30.04.2024(Di)
29.04.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News