Pimco-Chef warnt vor Belastungsprobe für Private Markets in der nächsten Rezession
Private Markets seien in ihrer heutigen Form noch nie durch eine harte Rezession gegangen, warnt Emmanuel „Manny“ Roman, Chef des Anleiheriesen Pimco mit 2,1 Bio. US-Dollar Assets under Management. Seit der Finanzkrise habe es keinen wirklichen Abschwung gegeben – die kurze Covid-Krise sei durch massive öffentliche Hilfen abgefedert worden. „Sie werden getestet werden, wenn es eine Rezession gibt“, so Roman.
Etwa 200 Mrd. US-Dollar von Pimcos Volumen sind in Alternative Assets wie Private Equity, Private Credit oder Immobilien investiert. Diese Anlageklassen sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen, getrieben von der Suche nach höheren Renditen als an öffentlichen Märkten. Laut Bain & Company könnten Private Markets bis 2032 ein Volumen von bis zu 65 Bio. US-Dollar erreichen und damit doppelt so schnell wachsen wie Public Markets.
Ein jüngst unterzeichnetes White-House-Dekret dürfte die Nachfrage weiter anheizen: Künftig können auch US-401(k)-Rentenpläne in Private Markets investieren. Roman verweist zugleich auf den enormen Kapitalbedarf für Infrastruktur, Energieübertragung und Rechenzentren in den USA und Großbritannien, getrieben nicht zuletzt durch die Anforderungen von Artificial Intelligence. Pimco selbst sammelt Kapital für einen europäischen Data-Centre-Fonds mit zuletzt mehr als 1,4 Mrd. Euro Volumen und für eine 4,2-Mrd.-US-Dollar Asset-Based-Finance-Strategie.
Gleichzeitig mahnt Roman zur Vorsicht: Aktienbewertungen könnten Blasencharakter annehmen, geopolitische Risiken und Handelskonflikte würden unterschätzt. Pimcos Ansatz bleibe, Chancen mit kalkulierbarem Abwärtsrisiko zu identifizieren und so zu investieren, dass ein Abschwung „in angemessener Weise“ verkraftet werden könne.


