Optimistischer Wirtschaftsausblick: Bundesregierung korrigiert deutsche Wachstumsprognose nach oben

In einer aktuellen Einschätzung zeigt sich die Bundesregierung verhalten optimistisch hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung Deutschlands für das laufende Jahr. Signale einer Erholung im privaten Konsum sowie in der industriellen Produktion unterstreichen die Erwartungen eines bescheidenen Aufschwungs in Europas größter Volkswirtschaft.

Nachdem Deutschland im vergangenen Jahr als schwächste große Volkswirtschaft mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent zu kämpfen hatte, hegt die Regierung nun Hoffnungen auf eine Verbesserung. Aktuell wird ein Wachstum von 0,3 Prozent für 2023 prognostiziert – eine leichte Anhebung gegenüber der Vorhersage im Februar dieses Jahres von 0,2 Prozent. Der Ausblick für das darauf folgende Jahr sieht eine noch zaghaftere Expansion von 1 Prozent vor, was weiterhin hinter den Erwartungen vieler anderer Weltwirtschaften zurückbleibt.

Ein unerwarteter Energieschock durch Kürzungen der russischen Gasexporte und ein Rückgang des Weltwirtschaftshandels hatten Deutschland insbesondere getroffen. Hinzu kamen hohe Inflationsraten und Zinserhöhungen, die das Konsumverhalten der Deutschen stark belastet haben.

Dennoch mehren sich die Anzeichen einer allmählichen Erholung, gestützt durch die Rückkehr der Großhandelspreise für Gas und Strom auf das Niveau vor dem umfassenden Einmarsch Russlands in die Ukraine vor zwei Jahren. Ein solcher Effekt spendet der Industrie dringend benötigte Entlastung.

Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht 'zunehmende Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaft langsam erholt und die Aussichten aufhellen'. Er hebt hervor, dass insbesondere seit Beginn des Jahres in energieintensiven Branchen ein 'deutlicher Anstieg' der industriellen Produktion zu verzeichnen sei.

Neben sinkender Inflation und der Aussicht auf niedrigere Zinsen später im Jahr sind es steigende Löhne und Einkommen, ein stabiler Arbeitsmarkt sowie stärkere Exporte, die der Aktivität Aufschwung verleihen dürften. Dies entspricht auch der Erwartungen führender Ökonomen, dass eine Verlangsamung der Inflation gegenüber dem Lohnwachstum die Kaufkraft der Haushalte steigern und es wahrscheinlich machen könnte, dass die Europäische Zentralbank bereits im Juni mit Zinssenkungen beginnt.

Die Inflationsrate der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im März auf 2,2 Prozent verlangsamt – die niedrigste Jahresteuerungsrate seit Juni 2021. Die Regierung erwartet nun, dass sie im gesamten Jahr 2024 durchschnittlich 2,4 Prozent betragen wird, ein Rückgang von 5,9 Prozent im Jahr 2023.

Habeck betont: 'Endlich haben die Menschen mehr Geld in der Tasche und werden dieses Geld voraussichtlich auch ausgeben. Die Kaufkraft steigt.'

Die verbesserte Wachstumsprognose fällt zusammen mit der Mitteilung des führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, dass das Geschäftsklima den höchsten Stand seit fast einem Jahr erreicht hat, angetrieben von der Hoffnung, dass sinkende Inflation den Konsum ankurbeln wird.

Das Ifo-Geschäftsklima, basierend auf einer Umfrage unter 9.000 Unternehmen, ist um 1,5 Punkte auf 89,4 gestiegen und hat damit die Erwartungen der von Reuters befragten Ökonomen übertroffen. Dies markiert den höchsten Stand seit Mai 2023.

Laut Ifo-Präsident Clemens Fuest verbesserte sich die Stimmung in den meisten Sektoren, insbesondere im Dienstleistungssektor. 'Die Unternehmen waren zufriedener mit ihrem aktuellen Geschäft. Auch ihre Erwartungen haben sich aufgehellt', so Fuest.

Trotz der positiven wirtschaftlichen Nachrichten warnt Habeck, dass Deutschland beim Strukturwandel aufholen muss. Im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit sei das Land 'weit zurückgefallen', und es bestehe dringender Handlungsbedarf in Bezug auf den Abbau von Bürokratie, die Reform der europäischen Kapitalmärkte und die Behebung eines gravierenden Mangels an Fachkräften.

Habeck identifiziert als größte kurzfristige strukturelle Herausforderung die Investitionszurückhaltung vieler Branchen. Ohne notwendige Investitionen in die Transformation oder in neue Anlagegüter, insbesondere in der Bau- und Maschinenbauindustrie, könnte sich ein echter Aufschwung verzögern. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 24.04.2024 · 18:47 Uhr
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