Optimismus am Finanzhimmel: ZEW-Konjunkturerwartungen klettern auf Jahreshoch

In einem fortgesetzten Aufwärtstrend verzeichnen die Konjunkturaussichten der deutschen Finanzmarktexperten eine kontinuierliche Belebung. Das ZEW-Stimmungsbarometer zeigt für März einen deutlichen Zuwachs um 11,8 Zähler, womit der Indikator auf 31,7 Punkte ansteigt. Als bemerkenswert gilt dabei, dass dieser Stand den höchsten Wert seit über einem Jahr markiert, den Februar 2022 übertrumpfend. Die vorherigen Prognosen der Analysten, die auf einen moderateren Anstieg auf 20,5 Punkte hindeuteten, wurden damit spürbar übertroffen.

Trotz des Aufschwungs bleibt die aktuelle Konjunkturlage auf einem niedrigen Bewertungsniveau, auch wenn sich dieses geringfügig verbessert hat. Mit einem Plus von 1,2 Einheiten wird nun ein Stand von minus 80,5 Punkten erreicht; hier hatten Volkswirte mit einer etwas skeptischeren Einschätzung von minus 82,0 Punkten gerechnet.

Der Präsident des ZEW, Achim Wambach, sieht die möglichen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank als einen Einflussfaktor für den größeren Optimismus, besonders im Hinblick auf die Bauwirtschaft in Deutschland. Zudem sieht er positive Impulse durch die gestiegenen Konjunkturerwartungen in China, von denen der Exportsektor profitieren könnte.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, interpretiert die aktuellen ZEW-Daten als Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft die schwierigste Phase achter sich lassen könnte. Er gibt allerdings zu bedenken, dass im aktuellen Quartal ein Wirtschaftsrückgang noch im Bereich des Möglichen liegt, sieht jedoch für die Sommermonate erheblichen Grund zur Hoffnung.

In der Eurozone zeigt sich ein ähnliches Bild der verbesserten Erwartungshaltung, wobei hier ein Anstieg um 8,5 Punkte auf 33,5 Punkte zu verzeichnen ist. Im Gegensatz zu Deutschland verzeichnet der Lageindikator der Eurozone jedoch eine Verschlechterung von 1,4 Punkten auf minus 54,8 Punkte. (eulerpool-AFX)