Ölpreise unter Druck: Lagerbestände und geopolitische Ungewissheiten nehmen Einfluss
Die Notierungen für Rohöl haben am Handelstag einen Dämpfer erfahren, wobei sich der Preis für ein Barrel Brent der Qualität aus der Nordsee um 1,23 US-Dollar auf 88,81 US-Dollar verbilligte. Auch das amerikanische Pendant, West Texas Intermediate (WTI), verzeichnete eine Preissenkung um 1,09 US-Cent, womit es auf 84,27 Dollar pro Fass kam.
Verantwortlich für den Rückgang sind die überraschend gewachsenen Rohölreserven in den USA, die gemäß Bericht des Energieministeriums einen Zuwachs von 2,7 Millionen auf 460 Millionen Barrel aufwiesen – ein Anstieg, der die Prognosen von Marktanalysten, die lediglich mit einer Erhöhung um 1,6 Millionen Barrel rechneten, deutlich übertraf. Zusätzlich zur Gleichmäßigkeit der hohen Fördermengen tragen auch die aktuellen geopolitischen Konstellationen zur Preisentwicklung bei: Obwohl die Spannungen im Nahen Osten als hoch betrachtet werden, bleibt eine direkte Reaktion Israels auf den iranischen Angriff der letzten Woche aus. Dieser Umstand, so die Einschätzung von Beobachtern, setzt der sonst üblichen Preisdynamik in solchen Krisenzeiten eine Grenze. Noch vor wenigen Tagen hatte die Befürchtung eines eskalierenden Konflikts im Nahen Osten zu einem Preissprung auf über 92 US-Dollar für Brent geführt. (eulerpool-AFX)