Novo Nordisks Milliardenakquisition - Cardior Pharmaceuticals nun Teil des dänischen Pharmariesen
Der Gesundheitssektor erlebt eine signifikante Konsolidierung: Der dänische Pharmagigant Novo Nordisk hat grünes Licht erhalten, um sich mit dem deutschen Biotech-Unternehmen Cardior Pharmaceuticals zu verstärken - ein strategischer Schachzug, der eine Milliarde Euro schwer ist. Das Start-up aus Hannover, das innovative Therapieansätze gegen Herzerkrankungen entwickelt, wird vollständig vom etablierten Pharmakonzern übernommen, wie das Bundeskartellamt kürzlich bestätigte.
In den Fokus von Novo Nordisk rückt dabei ein vielversprechender Wirkstoff, der speziell nach einem Herzinfarkt gegen Herzinsuffizienz wirken soll. Noch sind die Entwicklungen am Anfang, denn der Wirkstoff befindet sich weiterhin in der Phase der klinischen Erprobung. Cardior kann bis dato auf keine marktreifen Produkte verweisen, doch das Potenzial für zukünftige Innovationen im Bereich der kardiovaskulären Erkrankungen scheint ausschlaggebend für den Kaufentscheid gewesen zu sein.
Novo Nordisk, bisher vor allem auf die Entwicklung von Diabetestherapien und Adipositasmittel konzentriert, will mit der Übernahme sein Portfolio diversifizieren und in der Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-leiden stärker Fuß fassen. Die Firmenstrategie zielt damit auf eine Erweiterung des bestehenden Spektrums ab, das bisher durch Präparate wie Wegovy und Ozempic - beide basieren auf dem Wirkstoff Semaglutid - geprägt wurde.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für diese umfangreiche Unternehmensakquisition wurden durch die Anwendung der 2017 eingeführten Transaktionswertschwelle ermöglicht. Diese Klausel im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen erlaubt die Übernahme von Firmen, auch wenn diese noch keine nennenswerten Umsätze generieren, sofern der Wert der Transaktion die Grenze von 400 Millionen Euro überschreitet.
Aus der Perspektive des Wettbewerbsrechts stand der Akquisition nichts im Wege, so Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts. In der Pharmaindustrie gäbe es ausreichend Konkurrenz durch vorhandene und in Entwicklung befindliche Alternativpräparate sowie eine breite Verfügbarkeit von Generika, um den Markt lebendig zu halten. (eulerpool-AFX)