Nokia fokussiert sich auf KI-Netzwerkinfrastruktur und strebt zweistelliges Gewinnwachstum an
Der finnische Netzwerkausrüster Nokia plant eine Neuausrichtung seines Geschäftsmodells auf den florierenden Sektor der Künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen plant eine Restrukturierung seines Geschäfts und wird sich künftig insbesondere auf die Bereitstellung von Netzwerkinfrastruktur für KI-Rechenzentren konzentrieren.
Diese Strategie soll einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns mit sich bringen, der Konzern rechnet mit einem zweistelligen prozentualen Wachstum in den kommenden Jahren, so CEO Justin Hotard gegenüber Bloomberg. Bis zum Jahr 2028 erwartet Nokia, einen vergleichbaren operativen Jahresgewinn von 2,7 bis 3,2 Milliarden Euro zu erzielen. Zum Vergleich: Im Zeitraum vom vierten Quartal 2024 bis zum dritten Quartal 2025 erreichte der Gewinn 2 Milliarden Euro. Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan sieht das prognostizierte durchschnittliche jährliche Gewinnwachstum bei rund 14 Prozent und bewertet diese Erwartungen als vorsichtig, aber zugleich vernünftig, wobei das Hauptaugenmerk des Managements wohl auf der Erreichbarkeit dieser Ziele liegt.
Obwohl die Aktien von Nokia zur Mittagszeit nach anfänglichen Gewinnen um 3,7 Prozent auf 5,43 Euro fielen, haben sie seit ihrem Neun-Jahres-Hoch von 6,65 Euro Ende Oktober etwa 18 Prozent an Wert verloren. Damals hatte der Markteintritt von Nvidia einen sprunghaften Anstieg ausgelöst.
Um die künftigen Ziele zu erreichen, beabsichtigt das Management eine Umstrukturierung in zwei Hauptsegmente: Netzwerkinfrastruktur und Mobilfunkinfrastruktur. Diese neue Struktur soll Anfang 2026 in Kraft treten. Im Bereich Netzwerkinfrastruktur wird Nokia vor allem sein optisches Netzwerkgeschäft, entscheidend für die Übertragung von Datenmengen, die für KI-Anwendungen benötigt werden, positionieren. Im Bereich Mobilfunkinfrastruktur wird sich das Unternehmen auf Kommunikationsverbindungen konzentrieren, aufgeteilt in die Segmente Core Software, Radio Networks (Mobilfunkausrüstung) und Lizenzverträge unter Technology Standards.

