Neuer Schwung für die gerechte Aufteilung von Sorgearbeit gefordert
In der Diskussion um die gerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit betont die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi die Notwendigkeit, Anreize für eine fairere Aufteilung zwischen Männern und Frauen zu schaffen. Ein Weg dahin könnte über ein erweitertes Elterngeld für Väter sowie zusätzliche freie Tage nach der Geburt eines Kindes führen. Fahimi äußerte gegenüber dem 'Tagesspiegel', auch steuerliche Anreize könnten einen Beitrag leisten.
Derzeit sind die Regelungen so, dass bei alleiniger Inanspruchnahme der Elternzeit durch die Mutter maximal zwölf Monate Elterngeld gezahlt werden. Teilen sich jedoch beide Eltern diese Zeit, besteht Anspruch auf zwei zusätzliche sogenannte Vätermonate. Dieses Modell könnte ein Schlüssel zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein.
Fahimis Äußerungen stehen im Kontext eines Vorstoßes von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, die sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Frauen einsetzt, um deren Erwerbsquote zu erhöhen. Bas forderte Unternehmen auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Mütter vermehrt in Vollzeit arbeiten könnten. Fahimi lobte diesen Ansatz, unterstrich jedoch, dass nach wie vor Frauen im Vergleich zu Männern mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten und dass es einer individuellen Entscheidung bedarf, wie die Arbeitszeit gestaltet wird.
Zusätzlich mischte sich auch Bundeskanzler Friedrich Merz in die Diskussion ein, indem er in seiner Regierungserklärung eine Effizienzsteigerung der Arbeit in Deutschland forderte, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken.